Es ist bereits zu einer schönen Tradition geworden: Im Herbst lädt jeweils eine andere Liechtensteiner Gemeinde die Gemeindearchivverantwortlichen zu einem Treffen ein. Bevor dieses bei einem gemütlichen Umtrunk ausklingt, wird drei Stunden lang informiert und diskutiert. Ziel der auf Initiative des Liechtensteiner Landesarchivs in Vaduz zustande gekommenen Treffen ist es, die Bedeutung der Gemeindearchive ins Bewusstsein zu rufen und die Qualität der Archivbetreuung zu verbessern. Erfreulicherweise konnten in den letzten Jahren kontinuierliche Forschritte erzielt werden. So hat sich in den meisten Gemeinden insbesondere die personelle Situation bei der Betreuung der Gemeindearchive verbessert. Das Treffen in Vaduz konnte mit 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine neue Rekordbeteiligung verzeichnen.
Schwerpunktthema des diesjährigen Treffens war das Katastrophenmanagement. Wie Eva Pepic, die Leiterin des Gemeindearchivs Schaan, zu berichten wusste, erlebte Liechtenstein im Kulturbereich schon zwei Katastrophenfälle. 1985 wurden bei einem Wasserschaden in den Zivilschutzräumen beim Gymnasium etwa 30.000 Bände der Landesbibliothek Liechtenstein sowie ein erheblicher Teil der naturkundlichen und der archäologischen Sammlung zerstört. 1988 wurde die archäologische Sammlung, die nach dem Wasserschaden in der ehemaligen Weberei in Triesen provisorisch eingelagert wurde, bei einem Brand erneut stark geschädigt. Sofern man diesen Katastrophen überhaupt etwas Gutes abgewinnen kann, so war es dies, dass dadurch das Bewusstsein für den Bau von Kulturgüterschutzräumen geschaffen wurde.
Landesarchivar Paul Vogt ging in seinem Referat zunächst auf die Analyse der möglichen Risiken ein. Aufgrund einer solchen Analyse müssen geeignete Präventionsmaßnahmen baulicher und organisatorischer Art gesetzt werden, damit es – wenn immer möglich – zu keinen Katastrophen kommen kann. Auf die Schaffung eines Katastrophenplans kann trotzdem nicht verzichtet werden. Hier geht es darum, gedanklich konkret durchzuspielen, was wäre wenn: Was braucht es im Katastrophenfall an Personal und Material. Und schließlich gehört zum Katastrophemanagement auch die Notfallübung.
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Quelle: Landesarchiv Liechtenstein, Pressemeldung, 16.11.2007