AOK-Daten von Fremd- und Zwangsarbeitern für das Landesarchiv Baden-Württemberg

Die AOK Baden-Württemberg wird die ihr vorliegenden Unterlagen zu Fremd- und Zwangsarbeitern ab 2008 an das Landesarchiv Baden-Württemberg übergeben. Ein entsprechender Vertrag wurde am 12. September 2007 unterzeichnet. Die AOK ist im Besitz von Unterlagen, die bis in die dreißiger Jahre zurückreichen. Darin enthalten sind Daten über Fremd- und Zwangsarbeiter, die in der Zeit von 1939 bis 1945 von Amts wegen bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen versichert wurden.

„Mit der Übergabe der Unterlagen an die staatlichen Archive stehen diese Daten nun der wissenschaftlichen Forschung zur Verfügung. Auskünfte In Fällen der Entschädigung von Zwangsarbeitern sind selbstverständlich weiterhin möglich,“ sagt Professor Dr. Robert Kretzschmar, Präsident des Landesarchivs. „Diesen alten Unterlagen kommt eine große historische Bedeutung zu. Entsprechend den Bestimmungen des Landesarchivgesetzes werden wir diese Dokumente als Archivgut für die künftigen Generationen sichern.“

„Für die AOK Baden-Württemberg ist es wichtig, ihren Teil dazu beizutragen, dass die Unterlagen für die Nachwelt erhalten bleiben“ sagt der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Rolf Hoberg. „Wir waren uns der Verantwortung für die betroffenen Menschen und deren Daten immer bewusst und haben die Unterlagen geschützt aufbewahrt.“

Das Landesarchivgesetz verpflichtet auch die Krankenkassen, Unterlagen von historischen Bedeutung an das Landesarchiv abzugeben, sobald sie für die Wahrnehmung der gesetzlichen Aufgaben nicht mehr erforderlich sind. Dies kann jetzt umgesetzt werden.

„Bisher hat die AOK diese Daten für die Entschädigung der Zwangsarbeiter im Einzelfall zugänglich gemacht“, erklärt Wolfgang Stütz, Datenschutzbeauftragter der AOK Baden-Württemberg. Stütz weiter: „Um den Datenschutz sicher zu stellen, wurden sowohl das Amt des Landesdatenschutzbeauftragten als auch das Ministerium für Arbeit und Soziales eingebunden.“

Die Unterlagen sollen ab Januar 2008 an das jeweilige Staatsarchiv übergeben werden, wenn sie für die Aufgaben der AOK nicht mehr erforderlich sind. Es wird davon ausgegangen, dass die Aktion bis Ende 2009 abgeschlossen sein wird.

Kontakt:
AOK Baden-Württemberg, Pressestelle, Tel.: 0711 2593-231, presse@bw.aok.de
Landesarchiv Baden-Württemberg,Dr. Clemens Rehm, Tel.: 0711 212 4288, clemens-rehm@la-bw.de 

Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Pressemitteilung, 19.9.2007

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