Das bisher im zweiten Stockwerk des Regensburger Alumneums, einer ehemaligen evangelischen Schule mit Internat und jetzigem Gemeindezentrum untergebrachte zentrale Kirchenbucharchiv beherbergt vor allem ältere Kirchenbücher evangelischer Kirchengemeinden in Bayern einschließlich der Militärgemeinden aus der Zeit vor 1876, also vor Einführung der Standesämter. Zum Bestand gehören aber auch das Regensburger Kirchenarchiv (1537-1946), Dokumente der Landeskirche, Unterlagen der Neupfarr- und der Dreieinigkeitskirche als Dauerleihgaben sowie einige Regensburger Kirchenbibliotheken wie die der Nikolaus-Gallus-Bibliothek, der Sakristei-Bibliotheken der Dreieinigkeitskirche, der Neupfarrkirche und der Oswaldkirche. Die Nürnberger Kirchenbücher und die von Erlangen-Neustadt werden jedoch in der Hauptstelle des Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ( LAELKB) in Nürnberg aufbewahrt und sind dort auch zugänglich. Die Kirchenbücher sind fast alle auf Microfiches verfilmt und werden grundsätzlich nur noch in dieser Form vorgelegt. Eine Ausleihe ist nicht möglich. Für genealogische Auskünfte fallen Gebühren an. Eine regelmäßig aktualisierte Übersicht über die im Kirchenbucharchiv des Landeskirchlichen Archivs deponierten Kirchenbücher steht zum Herunterladen bereit.
Aufgrund von Personalmangel und einer angestrebten Zusammenführung der Archivbestände wird die Außenstelle Kirchenbucharchiv des Landeskirchlichen Archivs der ELKB nun von Regensburg nach Nürnberg zurückverlegt. Ab August 2007 ist das Kirchenbucharchiv geschlossen. Am 3. September 2007 findet die Eröffnung des neuen Kirchenbuchlesesaals am Lorenzer Platz 10 a (im jetzigen Bibel-Erlebnis-Haus) direkt bei St. Lorenz in Nürnberg statt. Aufgrund starker Proteste von Wissenschaftlern und kirchlichen Funktionsträgern gegen den Abzug der Archivalien bleiben nun wenigstens die Unterlagen zur protestantischen Reichsstadt vor Ort in Regensburg. Zur Zeit verhandeln Vertreter der Stadt Regensburg und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern darüber, wie die verbliebenen Unterlagen, die für ein wichtiges Stück Stadtgeschichte stehen und eine unverzichtbare Quelle für Wissenschaftler sind, für Nachforschungen zugänglich gemacht werden können.
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Quelle: Mittelbayerische, 21.8.2007