Während der Ausstellungseröffnung „150 Jahre Historisches Archiv" am 9. August 2007 sorgte der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Markus Ritterbach, für eine Überraschung, indem er die Auszeichnung „Kulturkamelle“ an niemanden geringeren als an die Leiterin des Historischen Archivs der Stadt Köln, Dr. Bettina Schmidt-Czaia – verlieh. Hinter dem Motto der Karnevalssession 2008 „Jeschenke för Kölle – uns Kulturkamelle“ steckt die Absicht, dass sich das Kulturgut Karneval mehr mit anderen Kulturelementen verbindet. Kultur und Karneval sollen sich die Hand reichen, sollen näher zusammen rücken. Um diesen Worten Taten folgen zu lassen, vergibt das Festkomitee Kölner Karneval deshalb die Auszeichnung „Kulturkamelle“. Diese Auszeichnung wird es jedoch nur einige wenige Male geben; zum Beispiel an ganz ausgewählte Personen, Personengruppen und Institutionen. Damit soll der Kultur und den Kulturbereichen Aufmerksamkeit verschafft werden, Verbundenheit gezeigt und Schulterschluss signalisiert werden. Dieses geschieht vor allem im Hinblick auf eine der ältesten Kulturinstitutionen, dem Historischen Archiv der Stadt Köln. Überlieferungen aus dem Mittelalter bis in die Neuzeit sind dort nahezu ununterbrochen bewahrt. Keine Stadt in Deutschland ist so früh in die Schriftlichkeit übergegangen, wie Köln. Es ist eines der wichtigsten Stadtarchive Europas. Aus aller Welt kommen die Studenten, die hier – am Beispiel der Stadt Köln – die Geschichte Europas erforschen. Ganz zweifelsfrei ist das Historische Archiv der Stadt Köln als ein echter Schatz zu bezeichnen, ein großes Geschenk der Stadt an seine Bürger, die über Köln nahezu nichts wüssten, wenn es diese Institution nicht gäbe. Derzeit öffnet sich dieses Haus, erlebt einen Umbruch, eine neue Konzeption, eine Neuausrichtung. Ein angenehm frischer Wind weht. Dies alles ist aus der festen Überzeugung des Festkomitees heraus eng mit der neuen Leiterin, Dr. Bettina Schmidt-Czaia, verbunden, die der richtige Mensch, zur richtigen Zeit, am rechten Ort sei. Beispielhaft seien ihre Schritte, die diesem Haus eine neue Richtung geben – an dem übrigens auch der Rosenmontagszug vorbei zieht.
Jeder Bürger, ganz gleich welcher Herkunft, kann sich im Historischen Archiv über Köln informieren. Dr. Bettina Schmidt-Czaia ist – ebenso wie es der Titel der aktuellen Ausstellung verspricht – Hüterin der Schätze und Dienstleister. Wie Markus Ritterbach in seiner Festrede weiter hervorhob, sei die Archivleiterin ein Gewinn für das Kölner Kulturgut und die Stadt Köln. Sie sei darüber hinaus auch Hüterin karnevalistischer Schätze. Sie kenne außerdem die Probleme des Archivs und der dort arbeitenden Menschen nur zu gut und sei ständig auf der Suche nach Lösungen. Sie strahle, wenn sie über Köln berichte und von den Schätzen des Archivs erzähle. Sie sei die leitende Direktorin dieses Hauses, lege aber weniger Wert auf Titel. Ihre Arbeit für die Bürger, für die Kultur und für die Stadt sei ihr wichtig. Ihre engagierte, sympathische Art und sie selbst als Persönlichkeit ständen für den Aufbruch, ein großartiges Archiv als Schatz zu bergen und es den Bürgern zugänglich zu machen. Mit richtungsweisenden, pädagogischen Konzepten würde sie helfen, auch zur Integration von „neuen Kölnern“ beizutragen. Bei ihr kombinierten sich in besonderer Weise Werte, Stil, Ausstrahlung, Kompetenz und Visionen in einer Person. Zum Wohle des Kulturgutes der Stadt Köln. Sie und damit auch das Historische Archiv erhielten diesen Preis, diese Auszeichnung, auch in der Hoffnung, dass die Bemühungen zur Lösung der Platzproblematik ein erfolgreiches Ende finden würden. Solch ein Preis brauche – wie die unschätzbar wertvollen, schriftlichen Nachlässe der Stadt Köln – einen geeigneten Raum. Die Kulturkamelle stehe für Verbindung. Ganz physisch und gleichsam symbolhaft verbinde sich die Kamelle mit Kulturgut. Sie ruhe auf einem individuellen, einmaligen Stück Dom, einem Teil aus einer Fensterrahmen-Säule. Somit würde jede Ausführung der Kulturkamelle zum Unikat – wie jeder Preisträger ebenso ein Unikat sei. Der Begriff Kamelle stehe in diesem symbolhaften Preis auch für das Geben. Dr. Bettina Schmidt-Czaia verwies in ihrer Danksagung darauf, dass dieser Preis nicht nur ihr, sondern dem Ganzen Haus mit allen seinen Mitarbeitern gehöre, da niemand allein eine solche Leistung erfüllen könne. Als weitere Auszeichnung war Dr. Bettina Schmidt-Czaia bereits zuvor von Oberbürgermeister Fritz Schramma die Ehrenplakette der Stadt Köln verliehen worden.
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Quelle: Pressemitteilung Festkomitee Kölner Karneval, 9.8.2007; Kölner Stadtanzeiger, 9.8.2007; koeln.de, 10.8.2007