Maximilian Friedrich Weyhe – Ein Leben für die Gartenkunst

Maximilian Friedrich Weyhe, einer der bedeutendsten Gartenkünstler des 19. Jahrhunderts, wird erstmals in einer ausführlichen Biographie gewürdigt. Maximilian Friedrich Weyhe, der zu seiner Zeit so begehrt war, dass man seine Dienste selbst in Russland wünschte, trat 1804 die Stelle des Hofgärtners in Düsseldorf an. Doch nicht nur in Düsseldorf, in zahllosen Städten im Rheinland wie auch in Westfalen und selbst in Belgien finden sich von ihm im unverwechselbaren Stil geschaffene englische Landschaftsgärten, Promenaden und Gärten – beispielhaft seien hier nur genannt Kleve, Neuss, Arnsberg, Dortmund, Krefeld oder Aachen. Im letzten Jahrzehnt hat in Düsseldorf, aber auch andernorts das Interesse an historischen Gärten stark zugenommen. Zahlreiche Arbeiten und Bildbände erschienen, alte Park- und Gartenanlagen wurden aufwändig restauriert, große Veranstaltungen wie die EUROGA 2002plus und die Eröffnung des Museums für Europäische Gartenkunst haben zusätzliches Augenmerk auf dieses Thema gelenkt. Und 2007 beteiligt sich Düsseldorf erstmals am bundesweiten Gartenwettbewerb "Entente Florale\“. So lag es nahe, auf einen Gartenarchitekten zurückzukommen, der maßgeblich zum Ruf Düsseldorfs als Gartenstadt beigetragen hat.

Das Buch basiert auf einer Dissertation der Dortmunder Kunsthistorikerin Dr. Margaret Ritter. Ihre Dissertation aus dem Jahre 2000 wurde aktualisiert und erweitert zu einem attraktiven Bildband, der nun unter dem Titel \“Maximilian Friedrich Weyhe (1775-1846) – Ein Leben für die Gartenkunst\“ im Droste Verlag erschien. Herausgeber sind der Düsseldorfer Geschichtsverein und das Stadtarchiv Düsseldorf. Das Buch stellt ausführlich Leben, Familie und Karriere Weyhes von seinen Lehr- und Wanderjahren in Brühl bei seinem Onkel Peter Joseph Lenné und in Wien bei Franz Boos über die ersten Berufsjahre in Köln bis hin zu seinem Wirken in Düsseldorf vor – bis zu seinem Tod 1846. Weyhe war zu seiner Zeit so begehrt, dass sein Ruf von Wien bis zum russischen Staatsminister Potocki drang, der ihm eine Stelle anbot. Doch diesem Werben hielt er stand. Er entschied sich, Georg Arnold Jacobis Empfehlung zu folgen und am 1. Februar 1804 die Hofgärtnerstelle in Düsseldorf anzutreten – ein Umstand, dem die Stadt nicht nur die Umgestaltung und Erweiterung des Hofgartens verdankt, sondern zum Beispiel auch Gartenanlagen und Parks um Schloss Benrath, Haus Unterbach, Schloss Mickeln, Schloss Kalkum oder den Golzheimer Friedhof, auf dem noch heute sein Grab zu finden ist. Vielen dürfte unbekannt sein, dass er von 1804 an als Hofgärtner selbstverständlich das Hofgärtnerhaus bewohnte (bis ihm die Nachbarschaft zu laut wurde und er 1808 auf die Jacobistraße umzog). Doch deutlich sichtbar erinnern noch heute das Weyhe-Denkmal im Hofgarten, die Maximilian-Weyhe-Allee und die kleine Weyhe-Passage im Hofgarten daran, welche Bedeutung er für Düsseldorf hatte.

Einen wesentlichen Teil des Buches macht die akribische Schilderung aller bekannten Arbeiten Weyhes aus. Hier beschreibt die Autorin auch die Beziehungen Weyhes zu seinen Auftraggebern, seine Arbeitsweise, die Umsetzung seiner Gestaltungsprinzipien und die entstandenen Gartenanlagen anhand des quer durch Deutschland, Österreich, Tschechien und Belgien aufgefundenen Quellenmaterials. Der 371 Seiten starke Band ist mit fast 200 Abbildungen durchgängig vierfarbig illustriert; darunter finden sich zahlreiche erstmals veröffentlichte Pläne und Dokumente aus Weyhes Leben und Wirken. Enthalten sind ferner eine Liste aller bekannten Pläne Weyhes, Zeitleisten, fünf genealogische Tafeln zur Familie Weyhe, ein ausführlicher Orts- und Personenindex sowie als Kartenbeilage ein Nachdruck eines Planes von Düsseldorf im Jahre 1824. Der Dank der Herausgeber gilt der Stadt Düsseldorf, der Stadtsparkasse Düsseldorf, dem Landschaftsverband Rheinland sowie der vanMeteren-Stiftung, die mit Zuschüssen und Spenden diese Publikation erst möglich machten.

Kontakt
Stadtarchiv Düsseldorf
Heinrich-Erhardt-Str. 61
40468 Düsseldorf
Tel.: 0211 / 89 – 95737
Fax: 0211 / 89 – 29155
stadtarchiv@stadt.duesseldorf.de

Quelle: Aktuelles Landeshauptstadt Düsseldorf, 8.6.2007; Düsseldorf On, 16.6.2007

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