Am 28. April 2007 verstarb mit Carl Friedrich von Weizsäcker (geb. 1912) eine der großen intellektuellen Persönlichkeiten der Bundesrepublik Deutschland. Wie kaum ein zweiter deutscher Gelehrter stand der Physiker und Philosoph von Weizsäcker für die Verknüpfung von naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen.
Nur wenig bekannt ist allerdings von Weizsäckers Interesse für die Fragestellungen der grenzwissenschaftlichen und parapsychologischen Forschung. In den 1940er Jahren lernte der damals aufstrebende Wissenschaftler den einflussreichsten Vertreter der deutschen Parapsychologie, Hans Bender (1907-1991), kennen. Beide übernahmen 1942 Professuren an der von den Nationalsozialisten neu begründeten „Reichsuniversität“ Straßburg. In den Jahren zuvor war der Heisenberg-Schüler von Weizsäcker in Berlin am deutschen Atomforschungsprogramm beteiligt gewesen. An der Straßburger Universität interessierte sich von Weizsäcker u.a. verstärkt für Astrologie, wurde Mitglied einer interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft zu grenzwissenschaftlichen Themen und besuchte ein dazu von Bender veranstaltetes Vortragsprogramm. Nach dem Krieg nahmen Carl Friedrich von Weizsäcker und Hans Bender ihren Kontakt wieder auf und setzten diesen über lange Jahre fort.
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Quelle: Uwe Schellinger, IGPP, Schaufenster ins Archiv 06-07, 1.6.2007