Braunschweiger Kultureinrichtungen in neuem Domizil

Der Fachbereich Kultur der Braunschweiger Stadtverwaltung mit rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zieht ins Residenzschloß und belegt dort mehr als 13.000 Quadratmeter. Das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaute Schloss wurde 1944/45 durch Bombentreffer im Krieg schwer beschädigt, weshalb trotz großer Proteste der Rat der Stadt 1959 den Abbruch des Schlosses und die Anlage eines Parks veranlasste. Im Jahre 2003 beschloss der Rat jedoch die Errichtung eines Einkaufszentrums Schloss-Arkaden sowie die Rekonstruktion der Nord-, West und Südfassaden des Schlosses in seinen authentischen Ausmaßen, verbunden mit einer umfassenden städtebaulichen Aufwertung der Innenstadt. Am 6. Mai 2007 erfolgte die offizielle Eröffnung des rekonstruierten Schlosses. Stadtarchiv, Bibliothek, Kulturinstitut und Kulturverwaltung – früher auf viele Standorte in der Stadt verteilt – sind nun in Kürze zentral erreichbar und können sich den Nutzern endlich zeitgemäß präsentieren (siehe Artikel vom 16.3.2004 und 3.4.2006). 

Das Stadtarchiv Braunschweig, eines der bedeutenden deutschen Kommunalarchive, ist wichtige Adresse für stadt- und familiengeschichtliche Recherchen: Über 4.500 laufende Meter Akten, nahezu 2.000 Stadtbücher, zahlreiche Karten und Pläne sowie rund 10.000 Urkunden, die älteste aus dem Jahr 1031, zählen zu seinen öffentlich zugänglichen Beständen. Ferner stehen den Benutzern umfassende Zeitungs-, Foto- und Theaterzettelsammlungen zur Verfügung. Das Archiv bietet im Schloss nicht nur wesentlich bessere Nutzungsbedingungen, sondern kann seine kostbaren Archivalien erstmals in klimatisierten Räumen unterbringen und sie so dauerhaft der Nachwelt erhalten. 

Des Weiteren bilden wissenschaftliche Stadtbibliothek, Öffentliche Bücherei und Musikbibliothek im Schloss die neue Stadtbibliothek. Es werden deutsche und fremdsprachige Bücher, Zeitschriften, aber auch Multimedia zur Unterhaltung, Information und Weiterbildung angeboten. Im Mittelpunkt steht eine Bibliothek nur für Kinder. 600.000 Medien zur Literatur Braunschweiger Autoren sowie Bücher über Stadt und das alte Land Braunschweig, Literatur über die Geschichte der Stadt, der Hanse und des Landes Niedersachsen sowie über deutsche Sprache, Literatur, Kunstgeschichte und Politik laden die Bürgerinnen und Bürger ein. Ergänzt wird das Angebot durch die Kunstobjekte der Artothek, die ebenfalls ab Herbst in der Stadtbibliothek zu finden ist. 

Im dritten Obergeschoss des Schlosses befindet sich mit dem „Roten Saal“ das neue, mit moderner Bühnentechnik und 140 Zuschauerplätzen ausgestattete Veranstaltungszentrum des Kulturinstituts. Zu den wichtigsten Aufgaben des Instituts zählt die Förderung der Braunschweiger Kulturszene durch finanzielle und sachbezogene, beratende Unterstützung. Außerdem initiiert, organisiert und koordiniert es viele Kulturveranstaltungen aus allen künstlerischen Sparten. 

Im Aufbau befindet sich auch ein Museum, das die Geschichte des 1841 fertig gestellten Schlosses illustriert. Die Geschichte der herzoglichen Residenzen am Bohlweg ist wechselreich und nicht ohne Tragik. Sie erzählt von mehrfachen Zerstörungen, Abriss und Wiederaufbau. Anhand von Dokumenten, Fotos, Gemälden, geretteten Möbelstücken und zeitgenössischen Einrichtungsgegenständen erfährt sie im Schlossmuseum eine eindrucksvolle Aufarbeitung. Die Ausstattung einiger Räume nach historischem Vorbild vermittelt einen Eindruck von der im Krieg verloren gegangenen Pracht.

Kontakt:
Stadt Braunschweig
Stadtarchiv
Postfach 33 09
38023 Braunschweig 
Tel. (05 31) 4 70-47 11/-47 19 
Fax: (05 31) 4 70-47 25 
stadtarchiv@braunschweig.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Braunschweig, 3.5.2007; Pressemeldung Stadt Braunschweig, 4.5.2007

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