Im Jahre 1861 fand in Mülheim an der Ruhr zum ersten Mal eine Volkszählung statt. Die Familienforscherin Bärbel Essers fand die entsprechenden Unterlagen dazu im Jahre 2005 im Keller des Düsseldorfer Hauptstaatsarchivs und machte sich gemeinsam mit anderen Freiwilligen daran, die 1. 500 Seiten umfassenden Aufzeichnungen – geschrieben in Sütterlin – in eine Datenbank zu übertragen. Mehr als 2. 000 Stunden nahm diese Arbeit in Anspruch. Unterstützt wurden sie dabei vom Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr. Doch diese mühevolle Arbeit hat sich gelohnt, denn dadurch steht diese komplette Erfassung der gesamten Bevölkerung in den einzelnen Stadtteilen allen an der Mülheimer Geschichte Interessierten zur Verfügung, wie Stadtarchivar Jens Roepstorff betont. Denn außer Alter, Beruf, Familienstand und Religionszugehörigkeit erhält man auch eine Auflistung der einzelnen Familien mit allen Verwandten und Angestellten sowie viele ergänzende Informationen über das damalige Leben. Bärbel Essers hat dafür zusätzlich noch alte Zeitungen, Literatur und Adressbücher gewälzt und somit viele Fakten zusammentragen können. Aus diesem Grunde ist es jetzt auch möglich, genau darzulegen, wie die Familien aufgebaut waren, wie sie lebten und welche Berufe die einzelnen Familienmitglieder hatten. Um diese Forschungsergebnisse allen Mülheimer Bürgern zur Verfügung zu stellen, ist eine Publikationsreihe geplant, in der jeweils ein Stadtteil ausführlich dargestellt werden soll. Für dieses Projekt werden allerdings noch Sponsoren gesucht, die die geschätzten Druckkosten pro Buch von ca. 3. 000 bis 4. 000 Euro übernehmen.
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Quelle: Bettina Kutzner, WAZ, 4.4.2007