Im vergangenen Jahr wäre der weltberühmte Kammersänger Gottlob Frick 100 Jahre alt geworden. Dies nahm Landrat Karl Röckinger zum Anlass, für die Enzkreis-Medaillenreihe „Geschichte und Gegenwart“ die Schaffung einer Gottlob Frick-Medaille anzuregen. Das Kreisarchiv des Enzkreises hat mit Unterstützung der Gottlob Frick-Gesellschaft hierzu nun an der Hochschule Pforzheim einen Gestaltungswettbewerb gestartet.
Der auch als „schwärzester Bass der Welt“ bezeichnete Sänger wurde 1906 als dreizehntes Kind des Gemeindeförsters in Ölbronn geboren. Nach sängerischer Ausbildung in Stuttgart verbrachte Gottlob Frick seine „Gesellenjahre“ an den Opern von Coburg, Freiburg und Königsberg. In Dresden und Berlin mit langjährigen Engagements versehen, begann nach 1950 Fricks internationale Karriere, die den Sänger zu Gastspielen unter anderem nach Hamburg, München, Wien, Mailand, London, Paris, Rom, Florenz, Buenos Aires und New York führte. Seinen Lebensabend verbrachte Gottlob Frick in seinem Heimatort Ölbronn; nach seinem Tod 1994 fand er dort auch die letzte Ruhestätte.
Abb.: Kammersänger Gottlob Frick in der Oper „Der Fliegende Holländer“ von Richard Wagner (Kreisarchiv des Enzkreises)
Die 1975 begründete Medaillenreihe des Enzkreises thematisierte bereits mehrfach bedeutende Persönlichkeiten aus der Region, zum Beispiel den Naturwissenschaftler Franz Josef Gall aus Tiefenbronn und den Musiker Johann Abraham Sixt aus Gräfenhausen. Die Medaillen werden bei Jubiläen und Ehrungen verliehen und zeichnen ihrerseits besondere Lebensleistungen aus. Anders als bei den bisherigen Medaillen, die von renommierten Künstlern gestaltet wurden, geht der Enzkreis mit dem Wettbewerb an der Fakultät Gestaltung der Hochschule Pforzheim einen neuen Weg: Studentinnen und Studenten der Abteilung „Schmuck und Objekte der Alltagskultur“ sollen dabei die Gelegenheit erhalten, ihre Ideen und ihre Kreativität in Entwürfe einzubringen; der beste soll umgesetzt und in Bronze gegossen werden. Diese Idee stammt noch von dem leider viel zu früh verstorbenen Kreisarchivmitarbeiter Jürgen H. Staps. Als Preisgelder stellt der Enzkreis insgesamt 1.000 Euro zur Verfügung.
„Wir sind sehr gespannt, wie die Studierenden sowohl den Weltruhm als auch die Heimatverbundenheit Fricks künstlerisch darstellen“, freut sich Landrat Karl Röckinger schon jetzt auf die Entwürfe. Im Juni wird eine Jury den besten Vorschlag auswählen; Jurymitglieder sind neben dem Landrat selbst Regierungspräsidentin a.D. Gerlinde Hämmerle als Präsidentin der Gottlob-Frick-Gesellschaft, Prof. Christine Lüdeke von der Hochschule Pforzheim sowie Ölbronn-Dürrns Bürgermeister Norbert Holme.
Fricks Heimatgemeinde hat ihrem großen Sohn mit der 1997 eingeweihten Gedächtnisstätte in Ölbronn bereits ein Denkmal gesetzt. Die dort ansässige Gottlob-Frick-Gesellschaft erinnert mit Konzerten und jährlichen Künstlertreffen an eine ganze Sängergeneration, betreibt aber auch Nachwuchsförderung. Eine kurze Lebensbeschreibung über Gottlob Frick ist übrigens im aktuellen Enzkreis-Jahrbuch 11 nachzulesen, das im Landratsamt, auf den Rathäusern und im Buchhandel erhältlich ist.
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Quelle: Pressestelle Enzkreis, Pressemitteilung 80/2007, 22.3.2007