Generalrevision im Stadtarchiv Bad Kreuznach

Ein zentrales Stadtarchiv in Bad Kreuznach wurde erstmals im Jahr 1937 erwähnt. Die Unterbringung des Archivgutes erfolgte zunächst in einem heute als Wohnhaus genutzten Gebäude in der Glockengasse, danach in der Berufsschule Ringstraße sowie später im ehemaligen Schulgebäude in der Planiger Straße. Seit dem Jahr 1995 befindet sich das Archiv nun in dem so genannten \“alten Pförtnerhaus\“ im Schlosspark an der Dessauerstraße. Organisatorisch ist es dem Hauptamt der Stadtverwaltung angegliedert. Das Stadtarchiv Bad Kreuznach ist zuständig für den gesamten Bereich der Stadt Bad Kreuznach einschließlich der Ortsteile Bosenheim, Ippesheim, Planig und Winzenheim. Da das Bad Kreuznacher Stadtarchiv in dem jetzigen Gebäude nur begrenzte Unterbringungsmöglichkeiten für seine Archivalien hat und außerdem noch zahlreiche Akten des Ordnungs- und Hauptamtes übernommen werden müssen, beschäftigten sich bei der Frühjahrstagung des Vereins für Heimatkunde nicht nur deren Mitglieder, sondern auch Oberbürgermeister Ludwig mit der Unterbringung des Archivs an einem neuen geeigneten Standort. Da die Stadt nicht das benötigte Geld für einen Neubau aufbringen kann, wurde einstimmig die Gründung einer Stiftung beschlossen, mit der die Entwicklung des Stadtarchivs zu einem Haus der Stadtgeschichte verbunden ist. Eine weitere, und durchaus schneller zu verwirklichende Unterbringungsmöglichkeit des Stadtarchivs im ehemaligen Kasernengebäude in der Alzeyer Straße wird aber ebenfalls in Erwägung gezogen.

Bis eine endgültige Entscheidung gefallen ist, findet im Stadtarchiv derweil eine Generalrevision statt. Über 10.000 Fotos und Dias, fast 400 Urkunden, rund 9.000 Akten sowie Zeitungsbestände, Bücher und Material aus Nachlässen sind für Stadtarchivarin Franziska-Blum Gabelmann ein kostbarer Schatz, den es zu hüten und zu pflegen gilt. Bis Ende Oktober 2007 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, wobei vor allem die Kontrolle der Bestände wesentlich ist. Dabei wird überprüft, ob sie vollständig, richtig zugeordnet, korrekt ausgezeichnet und in welchem Zustand sie sind. Was muss restauriert werden, wie groß ist der Schimmelbefall und ist alles richtig gelagert. Wegen dieser umfangreichen Arbeiten wird in dieser Zeit das Archiv nur freitags von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein, was Franziska-Blum Gabelmann sehr bedauert. Sie betont aber, dass es im Interesse der Nutzer sei, diese Informationen aus der Stadtgeschichte in einem guten Zustand zu erhalten. Die zunehmende Bedeutung und Wertschätzung des Stadtarchivs in den vergangenen Jahren ist auch an steigenden Besucherzahlen auszumachen. Denn von lediglich 40 Besuchern im Jahre 1994, stieg deren Zahl im Jahr 2000 auf 240 und liegt seit 2003 stetig über 400. Bei ihrer Arbeit wird Franziska-Blum Gabelmann neben ihren beiden Helferinnen Anne Wohlleben und Ada Brazhnyk von der Restauratorin Ricarda Holly unterstützt, die am Kunstmuseum in Bonn arbeitet. Zunächst werden die Papiere mit Bürsten und Schwämmen trocken vom Staub gereinigt und dann ein Konzept erstellt, was und wie restauriert werden soll. Die Generalrevision hat nicht nur eine geordnete Bestandsaufnahme und die Beseitigung von Schäden zum Ziel, sondern ist auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg, das Stadtarchiv neu zu strukturieren. 

Kontakt:
Stadtarchiv Bad Kreuznach
Dessauerstraße 49
55545 Bad Kreuznach
Tel.: 0671 / 9201162
Fax: 0671 / 800248
stadtarchiv-bad-kreuznach@t-online.de 

Quelle: Stadtarchiv Bad Kreuznach Aktuell; Christine Jäckel, Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach, 13.3.2007

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