Quellensammlung zum Bielefelder Judentum des 19. und 20. Jahrhunderts

Als 11. Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg ist im vergangenen Jahr im Verlag für Regionalgeschichte eine Quellensammlung zum Bielefelder Judentum des 19. und 20. Jahrhunderts erschienen. Der Titel lautet "Aus einer Hochburg des Reformjudentums", Herausgeberin der Sammlung ist Monika Minninger (zuletzt Stadtarchiv Bielefeld).

Inhalt:

Einleitung, S. 11 – 13
1 140 Jahre im Spiegel einer Familienchronik. Geschichte der Familie Porta. Von Walter Porta, 1940, S. 14 – 31

Erster Teil: Im Zeitalter von Jugendemanzipation und Assimilation, 1800 – 1918

A. Synagogengemeinde, Jüdische Institutionen, Religiöses Leben 
2 Höchst mangelhafter Religionsunterricht. Bericht über den Zustand des jüdischen Schulwesens in den Städten Ravensbergs. Von Geh. Rat von Hohenhausen, 1806, S. 33 – 34
3 …unseren geringen Nahrungserwerb noch zu schmälern gedenken. Bittschrift der Bielefelder Judenschaft an den Präfekten des Weserdepartements in Osnabrück, 1808, S. 34 – 35
4 Liste der Bielefelder Juden männlichen Geschlechts, 1812, S. 35 – 37
5 Heil dem besseren Könige! Rede zur Feier des am 18ten Juni erfochtenen glorreichen Sieges und des Einzugs der Verbündeten in Paris. Gehalten vor der israelitischen Gemeinde zu Bielefeld. Von Rabbiner Moses Friedheim, 1815, S. 38 – 40
6 Ein zerrütteter Rabbinatsbezirk. Rabbiner Moses Friedheim in Bielefeld an die Regierungskommission, 26. März 1815, S. 40 – 41
7 Ein eher negatives Gutachten. Bericht des Landrats von Borries an die Regierung Minden über die Situation der Juden in Stadt und Kreis Bielefeld, 20. Januar 1817, S. 41 – 42
8 Jüdisches \“Kirchen\“-Inventar. Erbeigentum der Israelitischen Gemeinde in Bielefeld, 1822, S. 42 – 43
9 Ein \“geläuterter\“ jüdischer Gottesdienst. Mindener Sonntagsblatt, 16. Mai 1832, S. 43 – 44
10 Ein kritischer Bericht. Beantwortung eines Fragebogens der Regierung durch den jüdischen Lehrer Joachim Posener, 1843, S. 44 – 47
11 Schon vergessen? Die alte Synagoge. Von Martha Modersohn-Kramme, 1929, S. 47 – 50
12 Die Bielefelder jüdischen Haushalte 1846, S. 50 – 52
13 Religionsschule statt jüdische Elementarschule. Israelitisches Familienblatt, 25. Juli 1876, S. 52
14 Religionsunterricht an den Gymnasien. Israelitisches Familienblatt, 23. Juli 1878, S. 52
15 Fasten am Versöhnungstag. Israelitisches Familienblatt, 20. Dezember 1888, S. 53
16 Der erste Jugendgottesdienst. Israelitisches Familienblatt, 13. Juni 1890, S. 53
17 Ein Frommer aus dem 18. Jahrhundert. Rede, gehalten am 8. Februar 1891 auf dem jüdischen Friedhof zu Bielefeld zum ehrenden Gedächtnis des würdigen 111jährigen Greises Herrn Markus Jordan, geboren am 6. Oktober 1779, gestorben am 2. Februar 1891. Von Felix Coblenz, S. 54 – 55
18 Im Geiste eines gesunden Liberalismus. Der Wächter, 2. Juli 1901, S. 55 – 56
19 In der Hochburg der Antizionisten. Erinnerungen eines Jecken. Von Sammy Gronemann, 1902, S. 57 – 58
20 Zionismus widerspricht dem ewigen Naturgesetz. Die Hoffnung Israels. Predigt von Dr. Felix Coblenz, vor 1904, S. 58 – 61
21 Ein Vierteljahrhundert Gemeindevorsitzender. Israelitisches Familienblatt, 22. Januar 1904, S. 61 – 62
22 Eine Zierde unserer Stadt. Protokoll der Preisgerichts-Sitzung vom 13. Mai 1902, S. 62 – 64
23 Die Einweihung der neuen Synagoge. Bielefelder General-Anzeiger, 21. September 1905, S. 64 – 67
24 Die Einweihung der neuen Synagoge. Die Volkswacht, 22. September 1905, S. 67 – 68
25 Die Einweihung der neuen Synagoge. Israelitisches Familienblatt, 28. September 1905, S. 68 – 70
26 Das Einweihungsgedicht. Von Josefa Metz, 20. September 1905, S. 70 – 71
27 Verbrannter Tempel. Von Karen Gershon. Freie Presse, 10. August 1963, S. 72

B. Zwischen Antisemitismus und Toleranz; Identitätsfindung 
28 Nur die Israeliten etwas zurückgesetzt. Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Stadt Bielefeld. Von Heinrich Wilhelm Schubart, 1835, S. 72 – 73
29 Unser bißchen Recht ehrlich mit den Juden teilen. Die Juden. Von Hermann Kriege. Weser-Dampfboot, 24. Februar 1844, S. 73 – 75
30 Was wollen wir Konservativen? Ansprache an die Urwähler Minden-Ravensbergs, 1848. Flugblatt, gedruckt vom Verlag Werneburg, Lübbecke, S. 75 – 76
31 Lessing als Vorbild. Aben Esra. Schauspiel in drei Aufzügen. Von Salomon Blumenau, 1875, S. 76 – 78
32 Anstellung mit Rücksicht auf sein Glaubensbekenntnis verweigert. Nachruf auf Philipp Metz. Mitteilungen vom Deutsch-Israelitischen Gemeinde-bund, Nr. 19,1888, S. 79 – 82
33 Vier Anwaltstöchter wurden getauft. Israelitisches Familienblatt, 20. Juni 1882, S. 82 – 83
34 Neuartiges Chanukkafest contra jüdischen Weihnachtsbaum. Israelitisches Familienblatt, 1. Januar 1891, S. 83 – 84
35 Das Kind des Antisemitismus. Israelitisches Familienblatt, 10. April 1891, S. 84 – 86
36 Bestellung von Pfuirufern per Flugblatt. Israelitisches Familienblatt, 20. November 1891, S. 86 
37 Wilhelminischer Standesdünkel und Antisemitismus. Lebenserinnerungen. Von Wolfgang Meyer-Michael, S. 87 – 88
38 Wir können alle stolz sein Deutsche zu sein. Von Toni Herzfeld, 1914, S. 89 – 92

C. Kindheiten und Alter
39 Im Garten Eden. Eva. Aus einer glücklichen Kindheit. Von Josefa Metz, S. 92- 99
40 Geliebtes christliches Personal der Kindheit. Minchen Unger. Von Anna Heinemann-Wertheimer, S. 99 – 100
41 Vorahnung. Von Anna Heinemann-Wertheimer, S. 101 – 102
42 Als jüdisches \“Proletarierkind\“ Ende des 19. Jahrhunderts. Lebenserinnerungen. Von Hugo Rosenthal, S. 102 – 106

D. Pionierleistungen
43 Ein Konvertit beflügelt das Bielefelder Musikleben. Heinrich Aloys Praeger. Westfalen und Rheinland. Eine Zeitschrift für alle Stände, Nr. 2, 1836, S. 106 – 108
44 Parkanlage erinnert an Fahrradpionier. Georg Rothgiesser: Firmen- und Vereinsgründer sowie erster Redakteur des \“Radmarkt\“. Von Arno Ley, S. 108 – 109
45 Ältestes und größtes Kaufhaus der Region. Das Kaufhaus S. Alsberg & Co. in Bielefeld, 1926, S. 109 – 112

Zweiter Teil: Unter wachsendem Antisemitismus und NS-Terror, 1918 – 1945

A. Die jüdische Gemeinde, ihre Institutionen und Vertreter
46 Von jüdischen Wandervögeln und ersten Zionisten. Fritz Mosberg, S. 113 – 115
47 Frauenehrung eher selten. Israelitisches Familienblatt, 31. Oktober 1919, S. 115
48 Ein ostjüdischer Grabstein von 1921/1934, S. 116 – 117
49 Westfalia-Loge XVI.362. Mitgliederverzeichnis 1925, S. 117 – 123
50 Frühes Gemeindewahlrecht für Frauen. Israelitisches Familienblatt. 7. Oktober 1926, S. 123
51 Integration von Ostjuden und Zionisten durch Einheitsliste. Israelitisches Familienblatt, 26. Januar 1933, S. 123 – 124
52 Unser Weg zur jüdischen Jugendbewegung. Uri Lev-Ron, S. 124 – 126
53 \“Protokoll\“ einer Purimfeier vom 19. März 1927, S. 127 – 128
54 Das Verbindende in den Vordergrund rücken. Friede. Predigt zum Versöhnungstage. Gehalten in der Synagoge zu Bielefeld am 14. Oktober 1929. Von Rabbiner Dr. Hans Kronheim, S. 128 – 133
55 Bielefeld, die werdende Großstadt. Das jüdische Gemeindeleben in Bielefeld. Von Rabbiner Dr. Kronsheim. Westfälische Nachrichten, 13. April 1929,S. 133 – 135 
56 Der Weg über die Pfadfinderei. Gruppengedicht, nach 1930, S. 136 – 137
57 Vorstandsämter wie sein Onkel. Dr. Willy Katzenstein 60 Jahre. CV-Zeitung, 6. September 1934, S. 137 – 138
58 Ein Abschiedsgedicht. Von Berta Klarenmeyer, 1937, S. 138 – 139
59 Unfaßbar für eine Elfjährige: Ein Gotteshaus brennt. Der 9./10. November 1938. Von Erika K., Nichtjüdin, S.139 – 141
60 Es sind beim Synagogenbrand entwendet worden. Kultusgemeinde Bielefeld an das Amt für Wiedergutmachung, Dezember 1951, S. 141 – 142
61 Antrag, den früheren Synagogen-Kastellan als rassisch Verfolgten anzuerkennen. Kultusgemeinde Bielefeld an den Kreissonderhilfsausschuß, 6. Januar 1949, S. 142 – 143 
62 Bericht aus der Zeit nationalsozialistischer Verfolgung. Kultusgemeinde Bielefeld an das Landeskriminalamt in Düsseldorf, 30. November 1961, S. 143 – 144

B. Erlebt und nicht vergessen
63 Wir gehörten zu den wenigen mit koscherem Haushalt. Fritz Mosberg, S. 144 – 146
64 Teils traditionell, teils assimiliert. Im Schatten der Vergangenheit. Von Helmut Grünewald, S. 146 – 156
65 Wie man zu sagen pflegte: Ich gehörte zur Familie. Hans X., S. 156 – 157
66 Assimilation hatte ihre Grenzen, die jeder auf seine Weise zog. Alfred Meyer, S. 157 – 161
67 Linksliberale konnten diese Vaterlandsliebe nicht gut ausdrücken. Alfred Meyer, S. 161 – 162
68 Zu Schlappschwänzen sind die meisten von uns erzogen worden. Alfred Meyer, S. 163
69 Keinerlei Verbindung mit jüdischen Kreisen und der Gemeinde. Ludwig Kugelmann, S. 163 – 164
70 Zukunftsvision anno 1930. Am 12. Oktober 1980, also in 50 Jahren. Von Hans Meyerfeld, S. 164 – 166
71 Gesehen mit den Augen von \“Zugereisten\“. Ernst Heilbrunn, S. 167 – 176
72 Gewissermaßen in einem freiwilligen Ghetto: Ostjuden. Josef Laufer, S. 176 – 177
73 Eine Kindheit in Bielefeld 1925 – 1939. Lebenserinnerungen. Von Renate Kamp-van H., S. 178 – 190
74 350 Jahre im Spiegel von Rassenkunde. Meine Sippe – ein Schulaufsatz. Von Ernst Cosmann, 4. Dezember 1935, S. 190 – 192
75 Verpaßte Rettungschancen. Erinnerungen eines Pioniers aus Deutschland. Von Asher Benari, S. 192 – 194
76 Das waren unsere Abschiedsworte aus der Heimat. Erinnerungen aus der Hitlerzeit. Von Margret Marflow, geb. Weiß, S. 194 – 196
77 Für den Fluchtfall immer einen Koffer vorbereitet: \“Halbjuden\“. Wer höb\‘ den ersten Stein wohl auf. Von Walter Fritz, S. 196 – 199
78 Drei Tage Auschwitz-Birkenau. Lebenserinnerungen. Von Renate Kamp-van H., S. 199 – 201

Dritter Teil: Kultusgemeinde sowie \“Ehemalige\“ nach dem Holocaust, 1945 – 2003

A. Wiederaufbau, Institutionen, Gemeindeleben
79 Laerstraße 9. Wohnungsamt Bielefeld an den jüdischen Gemeindevorsitzenden, 16. Juli 1945, S. 203
80 Die Thorarollen kamen aus Werther. Undatierter Bericht der Kultusgemeinde, S. 203 – 204
81 Renaissance of Bielefeld Jewish Community. Bericht des Staff Reporters in \“Pinpoint\“, Zeitung der Royal Air Force, 9. Februar 1946, S. 205 – 206
82 Die jüdische Gemeinde im Wiederaufbau. Westfälische Zeitung, 4. November 1947, S. 207
83 … Wo Gerechtigkeit herrscht, ist viel Freude. Volks-Echo, 11. April 1949, S. 207 – 208
84 Dies ist die Thora … Vorspruch bei der Thoraeinholung am 16. September 1951. Von Gabriel Riesser, S. 209
85 Neuer Beginn nach Jahren des Hasses. Betraum der Kultusgemeinde eingeweiht. Westfalen-Blatt, 17. September 1951, S. 210
86 Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Von Lotte Daltrop. Unsere Schule, 1955, S. 210 – 212 
87 Als Freund und Nächster begegnet. Zum Tode von Max Hirschfeld. Westfalen-Blatt, 2. Januar 1958, S. 213
88 Antisemitenausschreitungen und Gegenkundgebungen. Bericht der Kultusgemeinde an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 29. Januar 1960, S. 213 – 214
89 Sechzig Erwachsene und eine Handvoll Schulpflichtige. Gemeindevorsitzender Robert Eichengrün an Rudolf Demandt in New York, 25. November 1950, S. 214
90 Channuka. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 28. Dezember 1962, S. 215
91 Feierliche Wiedereinweihung der Synagoge. Westfälische Zeitung, 16. September 1963, S. 215 – 216
92 Gottesdienste an hohen Feiertagen. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 7. September 1970, S. 217
93 Gemeindeleben. Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 18. April 1975, S. 218
94 Kein Gottesdienst mehr. Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld an die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, 11. Mai 1977, S. 218 – 219
95 Stühle-Schleppen zum Schabbat. Jüdische Gemeinden in Westfalen: Bielefeld. Von Anke Klapsing-Reich. Shalom, April 2003, S. 219 – 220

B: Rückkehrer, Displaced Persons, Emigranten 
96 Heiß ersehnte Heimfahrt aus dem Ghetto. Brief des ehemaligen Stadtchemikers Dr. Ernst Goldstein an seine Familie, 6. Juni 1945, S. 221 – 222
97 Fehlgelandet, Sommer 1945, S. 222 – 223
98 Staatenlose Juden wieder minderprivilegiert? Landesverband der jüdischen Gemeinden Westfalens an den Kreissonderhilfsausschuß, 13. Januar 1947, S. 223 – 224 
99 Identitätsfindung nach 25 Jahren. Ein deutscher Jude kehrt heim. Von Karen Gershon, 1963, S. 224 – 227
100 Jetzt konnten sie endlich eine Familie gründen. Artur und Berta Sachs begehen ihr 25. Ehejubiläum. Jüdische Kultusgemeinde an die Allgemeine Wochenzeitung der Juden, 13. Mai 1966, S. 227 – 228
101 Israel als neue Heimat bietet doch kein Vergessen. Von Dieter Klocke. Freie Presse, 4. August 1966, S. 228 – 230
102 Sehnsucht nach Pumpernickel und mehr. Walter Levy. Brief an die Jüdische Kultusgemeinde, 14. November 1967, S. 230 – 231
103 Bemühen um die deutsch-israelische Verständigung. 85. Geburtstag von Ruth Florsheim. Unsere Schule 1985, S. 232
104 Von antisemitischen Angriffen geschockt. \“Mein Gehirn läuft wie ein Ofen – habe Angst\“. Familie auf Suche nach Heimat und Identität. Neue Westfälische, 13. August 1988, S. 233 – 234
105 Ehrenvolle Wiederaufnahme eines vertriebenen Mitbürgers. Rede des US-Chemikers Prof. Klaus Rüdenberg nach Erhalt der Bielefelder Ehrendoktorwürde am 5. September 1991, S. 235 – 236

Literaturverzeichnis, S. 237 – 240
Abbildungsnachweis S. 241
Register, S. 241 – 260 

Info:
11. Sonderveröffentlichung des Historischen Vereins für die 
Grafschaft Ravensberg:
Aus einer Hochburg des Reformjudentums
Quellensammlung zum Bielefelder Judentum des 19. und 
20. Jahrhunderts
Herausgegeben von Monika Minninger 
Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2006, 19,00 Euro
ISSN 1619-9022
ISBN-10; 3-89534-611-X
ISBN-13: 978-3-89534-611-8

Kontakt:
Ingrid Ruhnke
Historischer Verein für die Grafschaft Ravensberg e. V.
Rohrteichstr. 19
33602 Bielefeld
Tel.: 0521 512469
Fax: 0521 516844
ingrid.ruhnke@bielefeld.de 
www.hv-ravensberg.de

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