Die Schülerinnen der zehnten Klassen der Maria-Ward-Realschule im oberbayerischen Schrobenhausen haben eine Ausstellung mit dem Titel \“Als Opa im Krieg war und Oma auf der Flucht\“ erarbeitet. Auf Anregung ihres Geschichtslehrers Markus Spring interviewten sie während der vergangenen Monate Zeitzeugen, darunter vor allem die eigenen Großeltern. Deren Erzählungen über die Kriegsjahre spiegeln die Angst und Gefühle der Menschen während der feindlichen Angriffe wider, berichten aber auch, wie sie aus ihrer Heimat vertrieben wurden und fliehen mussten oder wie es ihnen in Gefangenschaft erging. Chronologisch und nach Themen geordnet wurden die aufbereiteten Texte in Postergröße an Plakatwänden angebracht. Gerade diese sehr persönlichen Geschichten und Erlebnisse von Menschen, die man kennt oder die einem nahe stehen sprechen einen an oder machen einen betroffen. Ergänzt werden diese Zeitzeugenberichte durch Original-Dokumente und Fotos, die das Stadtarchiv Schrobenhausen zur Verfügung gestellt hat.
Die Eröffnung ihrer Ausstellung am Wochenende wurde von den Schülerinnen effektvoll in Szene gesetzt, indem sie mit Hilfe eines Beamers Fotos von der Hitlerjugend, dem Bund deutscher Mädchen, Soldaten, Zerstörung, Flucht und Vertreibung auf eine Leinwand warfen und alles akustisch durch alte Tondokumente aus dem Zweiten Weltkrieg untermalten. Und auch den Gedanken der Lebensmittelrationierung griffen die Schülerinnen auf, indem sie an die Besucher Lebensmittelkarten verteilten, die es ihnen ermöglichten, sich einen Imbiss im Stil der ausgehenden 40er Jahre zu holen. Schulleiter Hans-Dieter Franke hob hervor, dass ein Ziel dieser Ausstellung darin bestehe, auch der jüngeren Generation klar vor Augen zu führen, wie viel Not und Elend Krieg und Vertreibung mit sich brachten und immer noch bringen. Aus diesem Grunde gibt es auch extra eine Tafel, auf der die Schülerinnen ihre Gedanken zur Ausstellung wiedergegeben haben. Dort heißt es unter anderem, dass viele nur mit sehr viel Glück den Krieg überlebt hätten und dass es bemerkenswert sei, wie sich die Menschen trotz der schwierigen Umstände ein solides Leben aufgebaut hätten. Die Ausstellung ist noch einmal am Mittwoch, 14. Februar 2007 von 13.30 bis 15.30 Uhr im Konzertsaal zu besichtigen.
Kontakt:
Stadtarchiv Schrobenhausen.
Lenbachplatz 18
86529 Schrobenhausen
Tel.: 0 82 52 / 90-246 oder 90 – 214
Quelle: Gerlinde Drexler, Donaukurier, 11.2.2007