Zu einem Vortrag über „Vergessene Lager in Südostpolen“ lädt das Wittener Stadtarchiv in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft am 15. November 2006 in die Malschule des Märkischen Museums an der Husemannstraße 12 ein. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenlos, im Anschluss daran besteht auch noch die Gelegenheit, im benachbarten Stadtarchiv die Rauminstallation „Angst und Hoffnung deportierter Juden“ zu besichtigen. Referentin Gabriele Reckhard führt die Besucher in ihrem Reisebericht in die Orte Lublin/Majdanek, Belzec, Izbica und Zamosc, die sie im Rahmen einer Studienreise im Sommer 2005 besuchte. Sie erzählt anhand von Fotos, Bildern und literarischen Zeugnissen von Orten der NS-Verbrechen und der verlorenen jüdischen Kultur Europas. „Viele dieser Orte bergen noch heute Zeugnisse einer ehemals reichen, jüdischen Kultur, die durch die Vernichtungspolitik des NS-Terrorregimes fast vollständig zerstört wurde“, so Gabriele Reckhard. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten über 3,25 Millionen Juden in Polen – etwa drei Millionen wurden ermordet. Synonym für dieses Verbrechen sei das Konzentrationslager Auschwitz, so Reckhard, die ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager in Südostpolen seien dagegen fast vergessen. Die Referentin wurde 1955 in Bonn geboren und arbeitet als Diplom-Bibliothekarin im IG Metall Bildungszentrum Sprockhövel. Sie ist Vorstandsmitglied in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Düsseldorf.
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Quelle: Presseinformation Universitätsstadt Witten, 13.11.2006