Ruhr-Viadukt im Wittener Archivforum

Ein halbes Jahrhundert verging von der Entscheidung bis zum Beginn des Baues einer Eisenbahnbrücke zur Querung der Ruhr bei Witten. Inzwischen ist der Viadukt ein Wahrzeichen unserer Stadt geworden. Wer hat damals gebremst, wer hat angeschoben? Mit diesem Thema beschäftigt sich das 11. Wittener Archivforum am kommenden Montag (30.10.) um 19 Uhr im Konferenzraum von Haus Witten in der Ruhrstraße 86. Dr. Martina Kliner-Fruck, Historikerin und Leiterin des Stadtarchivs Witten, lädt zu diesem kostenfreien Vortrags- und Diskussionsabend alle interessierten Wittenerinnen und Wittener herzlich ein. „Wir melden uns auch mit diesem Archivforum über ein imposantes Bauwerk, das voller Geheimnisse steckt, nach längerer Umzugspause wieder in der Öffentlichkeit zurück“, freut sich die Archivchefin auf die hoffentlich gut besuchte Veranstaltung.

Peter Braun wird in seinem Eingangsvortrag den Eisenbahn-Viadukt über die Ruhr in Witten intensiv ausleuchten. Denn im Internet und auch in der Fachliteratur wird einiges Unzutreffende über den Viadukt berichtet. Ob sich der Architekt deshalb umgebracht haben soll? Eine Richtigstellung bezüglich Bauweise, Baustoffe und der Mischbauweise in Stahl / Bruchstein erfolgt im Vortrag mit Beispielen aus Jahrhunderten. Der Stadtteil Bommern sowie das Ziegelei-Gelände von Dünkelberg (Zeche Nachtigall) bekamen 1910 keine mit dem Bau des Viaduktes verknüpften Rangierbahnhöfe. Dies ist aus heutiger Sicht höchst erfreulich, denn die Wittener können sich nur deshalb immer noch an „Haus Witten“, seiner Nutzung und dem „Lohmannschen Park“ erfreuen, weil 1912 beherzte Wittener Bürger den mit dem Bau des Viaduktes für notwendig befundenen Abbruch elegant verhinderten. Dass der Referent bei seinem Vortrag eine von ihm selbst entwickelte Präsentations-Software mit Großprojektion nutze, mache die Sache noch spannender, so die Archivleiterin. Peter Braun hat übrigens mehrfache Beziehungen zum Viadukt. Einerseits ist er (1938) gebürtiger Wittener, andererseits hat er nach dem Studium des Bauwesens und der Mathematik an der TH Aachen und einem Diplomabschluss im konstruktiven Ingenieurbau leitende Tätigkeiten in Ingenieurbüros, vorwiegend für Industrie-, Kraftwerk- und Eisenbahnbrückenbau inne gehabt. Darüber hinaus war er für Planungen und Bauleitungen unter anderem für die Olympiade 1972 in München und die Universität Bochum verantwortlich.

Mit seiner Vortragsreihe „Archivforum“ will das Stadtarchiv Witten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Heimatforschern sowie Schülerinnen und Schülern Gelegenheit geben, ihre Forschungsergebnisse zur Wittener Stadtgeschichte der Öffentlichkeit vorzustellen. Im Anschluss an die jeweilige Präsentation der Referenten bietet sich die Möglichkeit zur öffentlichen Diskussion und Aussprache. Die Archivforen finden an wechselnden Orten in Witten statt, wobei die Wahl der Veranstaltungsorte am jeweiligen Thema orientiert ist. „Am kommenden Montag danken wir dem Kulturforum für die Bereitstellung der Veranstaltungsräume im Haus Witten“, so Dr. Martina Kliner-Fruck.

Kontakt:
Stadtarchiv Witten
Ruhrstraße 69
58449 Witten
Fon: (02302) 581-2416
Fax: (02302) 581-2497
stadtarchiv@stadt-witten.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Witten, 26.10.2006

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