Querschnitt durch 100 Jahre soziales Wissen

1906 legte der Zürcher Pfarrer Paul Pflüger den Grundstein des Schweizerischen Sozialarchivs. Er gründete die „Zentralstelle für Soziale Literatur“. Ihr Zweck sollte sein, die „soziale Frage“ zu dokumentieren, oder genauer: „die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz zu fördern, indem sie einschlägige Literatur sammelt und diese Sammlung allen Interessenten unentgeltlich zugänglich macht“. Die Gründung schloss eine Informationslücke und war ein Erfolg. Sofort fand die Dokumentationsstelle den regen Zuspruch der interessierten Öffentlichkeit. Wissenschaftler und Arbeiterinnen, Politiker und Studierende füllten den Lesesaal.

Nun feiert das Schweizerische Sozialarchiv feiert sein 100-jähriges Bestehen. Am 16. September 2006 öffnet es seine Türen für ein breites Publikum und präsentiert Einblicke in einzigartige Bestände rund um politische, gesellschaftliche und soziale Fragen. Als \“Speicher für soziales Wissen\“ ist das Schweizerische Sozialarchiv eine wichtige Anlaufstelle.

Die über ein ganzes Jahrhundert zusammengetragenen Bestände sind ein reichhaltiger Fundus. Er umfasst neben 200.000 Büchern und Zeitschriften über 300 Archive von Körperschaften und Persönlichkeiten, audiovisuelle Dokumente und Objekte aller Art, gegen 1,5 Millionen Zeitungsausschnitte sowie eine einzigartige Sammlung von Broschüren und Flugschriften, Streitschriften und Traktaten.

Fundstücke aus einer Fülle von Geschichte und Geschichten: Am Tag der offenen Tür werden Besucherinnen und Besucher eingeladen, in die Vielfalt dieser Bestände einzutauchen. Ein breit gefächerter Programmmix führt zu spannenden und außergewöhnlichen Dokumenten, die im Schweizerischen Sozialarchiv zu finden sind (Download Einladung).

Info:
100 Jahre Schweizerisches Sozialarchiv – Tag der offenen Tür
Samstag 16. September, 13.00-23.00 Uhr, Stadelhoferstrasse 12, CH-8001 Zürich

Detailprogramm unter www.sozialarchiv.ch 

\"Tanzende

Foto:
Tanzende Mädchen. Nett oder subversiv? Die reichhaltigen Bestände, die das Schweizerische Sozialarchiv in den 100 Jahren seines Bestehens zusammengetragen hat, beleuchten politische, gesellschaftliche und soziale Entwicklungen auch aus unerwarteten Perspektiven. Zum Beispiel mit Fotos zur Freizeitgestaltung der sozialistischen Arbeiterjugend Zürich mittels Ausdrucktanz (Schweizerisches Sozialarchiv, um 1931).

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