Tag des schriftlichen Kulturerbes am 2. September

Beim Brand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar am 2. September 2004 wurden neben einem großen Teil der historischen Bausubstanz und Werken der Bildenden Kunst vor allem kulturgeschichtlich einmalige Buchbestände zerstört. Der Brand in der Anna Amalia Bibliothek hat die Aufmerksamkeit aller Deutschen mit einem Schlag auf ein Kulturgut gelenkt, das sonst in der Öffentlichkeit eher stiefmütterlich behandelt wird: das Buch. Zahllose Spender waren spontan bereit zu helfen, Prominente haben sich für die Bibliothek in Weimar eingesetzt, die Presse hat in großem Umfang berichtet.

Mit der Aktion Lesezeichen am 2.9.2005 haben Bibliotheken und Archive in Deutschland ein gemeinsames, sichtbares Zeichen in der Öffentlichkeit gesetzt, um auf die Gefährdung des schriftlichen Kulturerbes hinzuweisen. Erstmalig sind sie mit einer Stimme vernehmbar für den Schutz des schriftlichen \“Gedächtnisses der Menschheit\“ eingetreten. \“Rettet die alten Bücher – nicht erst, wenn sie brennen\“: Diesem Appell von Michael Knoche, dem Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, folgen zahlreiche Bibliotheken und Archive nun bereits zum zweiten Mal. Am Samstag, 2. September 2006, gibt es eine Neuauflage der Veranstaltung.

Abgesagt wurde allerdings kurzfristig die Zentralveranstaltung des Tages des schriftlichen Kulturerbes, nachdem die Deutsche Stiftung schriftliches Kulturerbe wochenlang für den 2. September geworben hatte. Man müsse die geplanten Aktivitäten für den Tag des schriftlichen Kulturerbes "unter dem Druck von Teilen der ,Allianz zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes\‘ aufgeben", teilt die Stiftung in einem offenen Brief an die Allianz mit, hofft aber, dass die Bibliotheken und Archive die eigenen Veranstaltungen anlässlich des Jahrestages dennoch unbeirrt durchführen.

In Mönchengladbach beispielsweise bietet die Zentralbibliothek an der Blücherstraße um 10.00 und 12.00 Uhr Führungen durch die Historischen Sammlungen im Turmmagazin an. Dabei werden auch kostbare Bücher gezeigt, die älter als 500 Jahre alt und sonst nicht zu sehen sind. Das Stadtarchiv Mönchengladbach lädt um 14.00 Uhr zu einer Führung mit dem Schwerpunkt \“Kreuzherrenbibliothek Wickrath\“ ein. 

Bereits um 11 Uhr trifft Oberbürgermeister Norbert Bude – selbst Buchpate – in der Stadtbibliothek Bürgerinnen und Bürger, die sich in den vergangenen zwei Jahren in der Initiative BÜCHER SUCHEN PATEN engagiert haben, um ihnen für das Engagement zu danken und gemeinsam mit Fachbereichsleiter Guido Weyer eine Urkunde zu überreichen. Bei dieser Gelegenheit können auch die \“Patenkinder\“ – also die inzwischen mit Hilfe der Spendengelder restaurierten Bücher – besichtigt werden. 

Kontakt:
Stadtarchiv Mönchengladbach
Aachener Str. 2
41050 Mönchengladbach
Telefon: 02161-253241
Telefax: 02161-253259
stadtarchiv@moenchengladbach.de 

Zentralbibliothek 
Bibliothek
Blücherstraße 6
41061 Mönchengladbach
Tel.: (0 21 61) 25 – 6354
Fax: (0 21 61) 25 – 6369
renate.minnich@moenchengladbach.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Mönchengladbach, 30.8.2006

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