Themenabend im Stadtarchiv Münster zur Kinderlandverschickung

Auch Münsters Kindern geht es gut, hieß es Anfang August 1943 in einer ortsansässigen Tageszeitung. Gemeint waren die 600 Mädchen und Jungen, die am 19. Juli 1943 mit der ersten Kinderlandverschickung Oberbayern erreichten. Diesen Kindern – die meisten besuchten die Wasserturmschule (heute Hittorf-Gymnasium) – sollten in den nächsten Monaten tausende Heranwachsende von allen Schulen Münsters folgen. 

Die Evakuierungspolitik des NS-Regimes steht beim Themenabend des Stadtarchivs im Mittelpunkt. Der Historiker und Autor Eduard Füller hat viele Monate Akten und Archivalien ausgewertet und mit Zeitzeugen gesprochen. Der ehemalige Lehrer am Ratsgymnasium wird am Montag, 28. August, seine Untersuchungen vorstellen. 

Mit dem Programm der \“Erweiterten Kinderlandverschickung\“ wollte die NSDAP Kinder aus bombengefährdeten Gebieten in sicher geglaubte Gegenden schicken und sie dort nach ihren ideologisch geprägten Vorstellungen erziehen. Da gleichzeitig die Schulen in Münster geschlossen werden sollten, gab es kaum Möglichkeiten, sich diesen Transporten nach Bayrischzell, Fischbachau, Bad Wiessee, Reichenhall und in andere Orte Süddeutschlands zu entziehen. 

Über Organisation, Improvisation und Chaos dieser Evakuierungspolitik spricht der Historiker beim Themenabend und stellt dazu Akten und Fotos vor. Beginn ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl bittet das Stadtarchiv, An den Speichern 8, jedoch um Anmeldung: Telefon 0251/4924703 oder E-Mail: linkr@stadt-muenster.de

Kontakt:
Stadtarchiv Münster
An den Speichern 8
48157 Münster
Tel. 02 51/4 92-47 01
Fax 02 51/4 92-77 27
archiv@stadt-muenster.de

Quelle: Pressemeldung Stadt Münster, 22.8.2006

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