Im Archiv der Universität der Künste (UdK) befinden sich die Schriftarchive und die Bildvorlagen-Sammlungen der Vorgängerinstitutionen der UdK, ferner Nachlässe, zeitgeschichtliche Dokumentationen und moderne Verwaltungsunterlagen. Die Bestände beziehen sich auf sämtliche an der UdK vertretenen künstlerischen Sparten: auf Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst.
Das Archiv selbst existiert in seiner jetzigen Form zwar erst seit 1991, doch zahlreiche vorhandene Akten und Unterlagen lassen sich bis auf das Gründungsjahr der Akademie der Künste im Jahre 1696 zurückverfolgen. Der Schwerpunkt der Sammlung bezieht sich jedoch auf Archivmaterial seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts.
Jeder Interessierte hat die Möglichkeit, sich auf 1.400 Regalmetern zu informieren. Neben Handschriften, Akten, Urkunden und diversem anderem Schriftgut reihen sich auf 600 Quadratmetern schätzungsweise 100.000 Bildvorlagen, 20.000 Negative und noch einmal genauso viele Glasdias. Beim Aufarbeiten der Materialien machen Archivleiter Dr. Dietmar Schenk und seine fünf Mitarbeiter manche interessante Entdeckung. So befindet sich dort zum Beispiel auch die Akte von Günter Grass, der als Student in der Bildhauerklasse eingeschrieben war.
Im Nachlass des 1991 verstorbenen Violinpädagogen und Geigers Max Rostal (*1905), der ab 1931 als Professor an der Akademie tätig war, jedoch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Deutschland verlassen hatte, gibt es unter anderem einen Brief des aus Ungarn stammenden Komponisten Bèla Bartók, der Interpretationshinweise seines 1. Streichquartetts enthält.
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Quelle: Friedrich Rößler, Der Tagesspiegel, 20.7.2006