Zweimal im Jahr treffen sich die zehn hauptamtlichen Archivare des Kreises Gütersloh reihum zu einem Informationsaustausch. Bei ihrem Treffen am 23. Juni 2006 in Harsewinkel, an dem auch Dr. Wolfgang Bockhorst vom Westfälischen Archivamt Münster und Kreisarchivar Dr. Günter Brüning teilnahmen, ging es vor allem um die Archivierung elektronischer Unterlagen, die Aufbewahrungsfristen für Verwaltungsdokumente und die Massenentsäuerung wertvoller Schriftstücke.
Um dem Zerfall vorzubeugen stellt das Land NRW einen Betrag von 1 Million Euro zur Verfügung. Zehn ausgebildete Restauratoren und 100 Helfer sollen das bedrohte Archivmaterial durch Entsäuern fester und dadurch auch haltbarer machen. Die entstehenden Kosten werden zu 70 Prozent vom Land NRW, zu 20 Prozent von den einzelnen Kommunen und zu 10 Prozent vom Westfälischen Archivamt getragen. Pro Blatt muss man mit 20 Cent an Unkosten rechnen.
Ein weiteres aktuelles Problem ist die langfristige Sicherung und Verfügbarkeit elektronisch gespeicherter Daten. Denn trotz sich ständig ändernder Computerprogramme muss auch in den nächsten Jahrzehnten der Zugriff auf wichtige Akten und Dokumente gewährleistet sein. Aus diesem Grunde ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Archivaren und EDV-Spezialisten unumgänglich, so auch das Resümee des Gütersloher Archivarstreffen in Harsewinkel.
Quelle: Die Glocke, 24.6.2006