Ob in Bibliotheken, Archiven, Museen oder in der Wirtschaft: für die langfristige Aufbewahrung digitaler Daten werden innovative Lösungen immer bedeutender. Zu den zukunftsweisenden Ansätzen auf diesem für die Sicherung historischer und gegenwärtiger Werte wichtigen Forschungsfeld gehören laserbasierte Belichtungstechnologien. Sie stehen im Mittelpunkt eines Kolloquiums an der Universität Stuttgart, das unter dem Titel \“Eine ARCHE zur Rettung digitalen Kulturguts\“ stattfindet (Termin: 27. Juni 2006, 13.30 Uhr; Ort: Universitätsbibliothek Stuttgart, Holzgartenstr. 16, Vortragssaal).
Erörtert werden Technik und Anwendungsmöglichkeiten eines Laserbelichters, der es erlaubt, digitale Bilddaten mit sehr hoher Genauigkeit und Farbtreue auf alterungsbeständigem Farbmikrofilm zu speichern. Ebenso stellen die Wissenschaftler ein Softwaresystem zur Kombination von Bild- und Metadaten auf optischen Medien vor.
Entwickelt wurden die Technologien im Rahmen des Projekts ARCHE. Dabei war für die Entwicklung der Lasertechnik das Fraunhofer Institut für Physikalische Messtechnik maßgebend. Die Software zur Aufbereitung der Bilddaten für den Laserbelichter wurde von der Universitätsbibliothek Stuttgart und dem Landesarchiv Baden-Württemberg entwickelt. Die Frankfurter Firma MicroArchive Systems wird die Technologie unter dem Markennahmen \“ArchiveLaser\“ vermarkten. ARCHE wird unter anderem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit im Rahmen des InnoNet \“Förderung von innovativen Netzwerken\“ finanziert.
Mehrere Einrichtungen des Landesarchivs, die Universitätsbibliothek, das Universitätsarchiv sowie das Institut für Leichtbau und Gestalten der Uni Stuttgart stellten verschiedenartige Archivalien zur Verfügung. Diese wurden im Ludwigsburger Institut für Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut unter großem technischem Aufwand digitalisiert. Dabei kam ein hochauflösender Reproscanner zum Einsatz.
Kontakt:
Klaus Wendel
Projekt ARCHE, Universitätsbibliothek Stuttgart
Tel. 0711/685-82536
e-mail Klaus.Wendel@ub.uni-stuttgart.de
Weitere Informationen: www.ub.uni-stuttgart.de/arche
Quelle: (idw) Universität Stuttgart, 20.6.2006