Im Rahmen der Reihe „Mittwochs im Archiv“ findet am 21. Juni um 19 Uhr im Friedrich-Walter-Saal des Stadtarchivs-ISG, Collini-Center, Erdgeschoss ein Vortrag von Dr. Harald Stockert mit dem Titel „Neues Leben in Geschäften und Gewerben? Mannheim im Zeitalter Napoleons“ statt.
Die Feier des zweihundertsten Stadtjubiläums im Jahr 1807 wurde von den Mannheimerinnen und Mannheimern als lästige Pflichtübung wahrgenommen. Kein Wunder, die Zeitumstände waren widrig und wurden kaum als positiv wahrgenommen. Es war gerade einmal vier Jahre her, dass die einst so stolze Kurpfalz durch Napoleon von der Landkarte Mitteleuropas gewischt worden war. Mannheim wurde badisch und verlor viel von seiner politischen Bedeutung. Aber auch in wirtschaftlicher Hinsicht war das erste Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts eine schwierige Zeit. Aufgrund der neuen Grenzen – das linksrheinische Gebiet war mittlerweile französisch geworden – brachen wichtige Absatzmärkte weg. Die ständigen Kriege Napoleons belasteten das heimische Gewerbe und auch den einzelnen Bürger. Vor dem Hintergrund dieses tiefgehenden Umbruchs und des Verlusts von Altvertrautem machte sich bei vielen Mannheimern eine regelrechte Krisenstimmung breit, derzufolge der Stadt sogar der Untergang drohe. Doch soweit kam es glücklicherweise nicht.
Denn während dieser Krise wurden in der öffentlichen Verwaltung, in der Wirtschaft und auch im Sozialwesen weitgehend unbemerkt wichtige Fundamente gelegt, auf denen sich in den folgenden Jahrzehnten der Aufstieg Mannheims zur erfolgreichen Handelsstadt gründen sollte.
Mannheim zwischen Depression und Aufbruch ist Gegenstand des Vortrags von Dr. Harald Stockert (Stadtarchiv Mannheim – Institut für Stadtgeschichte), der über ein ereignisreiches und ungemein spannendes Jahrzehnt der Stadtgeschichte berichten wird. ! Bildmaterial finden Sie auf der Homepage des Stadtarchivs – ISG (www.stadtarchiv.mannheim.de) oder Sie nehmen dazu telefonisch Kontakt auf (Hans-Joachim Hirsch, Tel. 0621/293-7485)