Unter dem Titel "Schutzhaft" präsentiert das Landesarchiv NRW Staats- und Personenstandsarchiv Detmold in seinem Foyer in der Zeit vom 25.1.-7.4. 2006 eine Ausstellung anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar, Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz). Die Präsentation soll das Rechtsinstitut der \“Schutzhaft\“, ihre Auswirkungen in Lippe und ausgewählte Einzelschicksale illustrieren. Zahlreiche Fotos, Karikaturen, Zeitungsausschnitte, Plakate sowie dreidimensionale Exponate, auch auswärtiger Leihgeber, dienen dabei zur Visualisierung des Problems für einen v.a. jugendlichen Adressatenkreis.
Das Rechtsinstitut der \“Schutzhaft\“, ursprünglich vor allem zum Schutz der inhaftierten Person gedacht – lässt sich bis zum Revolutionsjahr 1848 zurückverfolgen. In der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) war die "Schutzhaft" eines der schlagkräftigsten Instrumente des Regimes zur Bekämpfung seiner Gegner. Mit Hilfe der "Schutzhaft", deren formaljuristische Grundlage die Reichstagsbrandverordnung vom 28. Februar 1933 bildete, schuf sich die Gestapo einen von jeder rechtsstaatlichen Bindung gelösten Raum staatlicher Willkür. Erste Opfer der \“Schutzhaft\“ waren zunächst vor allem Funktionäre der Arbeiterbewegung sowie Juden, die in Gefängnissen und so genannten wilden Konzentrationslagern z.T. über Wochen und Monate ohne richterlichen Beschluss festgesetzt und teilweise auch misshandelt, ja getötet wurden. Zehntausende von Menschen befanden sich im Sommer 1933 in \“Schutzhaft\“. Im Laufe des Jahres 1933 kamen \“Schutzhäftlinge\“, die länger festgehalten werden sollten und die der NS-Staat als besonders bedrohlich empfand, in die neu errichteten Konzentrationslager wie Dachau. In diesen Lagern, deren Existenz vielen Deutschen bekannt war, drohte den \“Schutzhäftlingen\“ nicht erst während des 2. Weltkrieges die Vernichtung durch Arbeit oder Mord.
Info:
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Mo 8-18 Uhr, Di – Do 8-16 Uhr, Fr 8-13 Uhr
Ort:
Landesarchiv NRW Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Willi-Hofmann-Str. 2
D-32756 Detmold
Telefon: 05231-766-0
Telefax: 05231-766-114
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