Seit dem 9. November 2002 ist das Synagogen-Internet-Archiv online. Es gestattet der Öffentlichkeit erstmals einen Überblick über die mehr als 2.200 Synagogen in Deutschland und Österreich, die 1933, zur Zeit der Machtübernahme der Nationalsozialisten, noch in Benutzung oder als Gebäude vorhanden waren.
Zusätzlich zu diesen über 2.200 erfassten Synagogen sollen nun Synagogen des Mittelalters in die interaktiven Datenbank der TU Darmstadt aufgenommen werden. Damit können die Ergebnisse einer erst kürzlich am Institut für Baugeschichte der TU Braunschweig abgeschlossenen Forschungsarbeit von Dr.-Ing. des. Simon Paulus, Mitarbeiter der Bet Tfila-Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa zum mittelalterlichen Synagogenbau, nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
In den kommenden Monaten werden Grundinformationen zu über 240 belegbaren Bauten des Mittelalters eingegeben. Unter www.synagogen.info können vom 9. November an, dem 67. Jahrestag der Pogromnacht von 1938, erste Informationen und Abbildungen zu diesen Synagogen über das Internet abgerufen werden und durch Kommentare, Links und Bilder ergänzt werden.
Das Synagogen-Internet-Archiv ist Bestandteil einer umfangreichen Forschungsarbeit von Dipl. Ing. Marc Grellert an der TU Darmstadt, Fachgebiet IKA – Informations- und Kommunikationstechnologie in der Architektur. An der TU Darmstadt, Fachgebiet IKA, werden seit 1994 Synagogen am Computer mit der Absicht rekonstruiert, den kulturellen Verlust durch die Visualisierung zerstörter Architektur aufzuzeigen, die bauhistorische Bedeutung der Gebäude in Erinnerung zu rufen und einen Beitrag des Mahnens und Erinnerns in Bezug auf die NS-Zeit zu leisten.
Quelle: hagalil.com, 8.11.2005