Das Kreisarchiv Nordwestmecklenburg

Das Archiv des Landkreises Nordwestmecklenburg entstand mit der Landkreisneuordnung aufgrund der Fusion der Landkreise Gadebusch, Grevesmühlen und Wismar sowie Teilen der Landkreise Schwerin und Sternberg zum 13.06.1994. Hiermit erfolgte auch die organisatorische Zusammenlegung der 3 Kreisarchive, während die Archivalien der ehemaligen Kreise Schwerin und Sternberg dem Kreisarchiv in Parchim zugeordnet wurden. Die Gründungen der ehemaligen Kreisarchive sind nicht nachweisbar. Wahrscheinlich lagen diese zwischen 1953 und 1955. Nach den Anfängen in Kartoffelkellern, Baracken und Dachböden zog das Kreisarchiv im Sommer 2004 mit der Verwaltung in das umgebaute Kreishaus in der Malzfabrik Grevesmühlen. Ein zentraler Archivstandort und neue moderne Magazinräume bieten Archivmitarbeitern und Benutzern gute Bedingungen. 

\"Ankunft

Aufgrund der DDR-Zuständigkeitsregelung verwahrt das Kreisarchiv überwiegend Archivalien ab August 1952 (Kreisgebietsreform). Älteres Archivgut liegt nur in Einzelfällen vor, da das Landeshauptarchiv in Schwerin allgemein für den vorherigen Zeitraum zuständig ist. Derzeit werden von 2 Archivmitarbeiterinnen ca. 700 lfm Archivgut und ca. 2.300 lfm Verwaltungsschriftgut betreut.

Neben dem Archivgut der Verwaltung der Landkreise kann für die zeitgeschichtliche Forschung angeboten werden:

  • Archivgut der Gemeinden, Betriebe, Einrichtungen und LPG’en der Kreise Wismar, Gadebusch und Grevesmühlen überwiegend ab 1945
  • Bau- und Meliorationsakten ab 1945
  • Dorfzeitungen verschiedener MTS-Bereiche (50er Jahre), Tageszeitungen 
  • Sammlungen: 
    o Ansichtskarten ca. 800 Stck.
    o Fotos, Dias, Negative (z.B. 1200 Stck. der ehemaligen Kreisbildstelle Wismar 1928-1980 z. T. digitalisiert)
    o Ortschroniken und andere Veröffentlichungen einzelner Gemeinden
    o Sachthematische Sammlungen (u. a. LPG-Geld, Landwirtschaft)
    o Amtsblätter, Veröffentlichungsblätter ab 1923 bis heute 
    o Plakate
    o Kartenmaterial
  • Archivbibliothek zur Regionalgeschichte, zur DDR und zur Landwirtschaft
  • Sammlungsgut zur Wendezeit (u. a. Fotos von Demonstrationen)
  • Zeittafeln zu den Gemeinden des Landkreises (Kurze Auszüge zu den Gemeinden des Landkreises im Gemeindeverzeichnis

Der neu übernommene Bildbestand der Bildstelle des Krs. Wismar ist derzeit noch in der Bearbeitung, aber eine Fundgrube des Alltagsgeschehens, der Schulen, mit vielen Ortsansichten, der Kriegs- und Nachkriegszeiten des Altkreises Wismar (z. T. auch Stadt Wismar) bis 1952. 

Die Sammlungsbestände sind regional übergreifend. Die Überlieferung kann für jeden ehemaligen Kreis unterschiedlich sein. Vielfach wird im Rahmen der Möglichkeiten gekauft oder aufgrund der „Sammelleidenschaft“ der Archivmitarbeiter ergänzt. Besonders in der Wendezeit wurde versucht, alles zu sammeln: von Müllplaketten über Kohlenkarten oder Preisetiketten der Konsum-Großbäckerei bis zu Wahlaufrufen des Neuen Forums. Auch wurde eine LPG als Beispielüberlieferung ab 1953 über Groß-LPG, Kooperationsrat, KAP, LPG(T), LPG(P) bis 1990 sowie ein Volkseigenes Gut und eine ZBO umfangreich übernommen. 

Weitere Informationen gibt es im Internet und in der im November erschienenen Veröffentlichungsreihe des Landkreises „Einblicke“ Nr. 10 zum Thema „Von Wappen, Notgeld, Konsumverein, dem Hühn’schen Erbe und Lenins Vorfahren – Erlebte Geschichte aus den Archiven Nordwestmecklenburgs“

\"Geschäftspapiere

Kontakt:
Landkreis Nordwestmecklenburg 
Sachgebiet Kreisarchiv und Verwaltungsbücherei
Postanschrift: Postfach 1155
23931 Grevesmühlen
Hausadresse: Börzower Weg 1 – 3 (Malzfabrik)
23936 Grevesmühlen 
Zimmer 2.002

Telefon: 03881/722-469 
Telefax: 03881/722-340

e-mail: g.arndt@nordwestmecklenburg.de 
Homepage: www.nordwestmecklenburg.de  

Öffnungszeiten: Dienstag: 09:00 – 12:00 Uhr
13:00 – 16:00 Uhr
Donnerstag: 09:00 – 12:00 Uhr
13:00 – 18:00 Uhr

Gabriele Arndt (Grevesmühlen)

Quelle: Zeitgeschichte regional, 9. Jg. 2005, H. 1, 97f. mit freundlicher Genehmigung der Verfasserin.

Abbildungen:

Bild 1: Ankunft ostpreußischer Trecks in Neukloster, 1945-1946 (Quelle: SG/III-01321, SG/III-01322)
Bild 2: Geschäftspapiere der Malzfabrik 1955, heute Sitz der Kreisverwaltung und des Kreisarchivs (Quelle: VII/456)

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