Die zentralen Dokumente von knapp 1200 Jahren oberfränkischer Geschichte ruhen im Staatsarchiv Bamberg. Der repräsentative Barockbau wurde 1905 eingeweiht und musste zwischen 1959 und 1961 aus Platzgründen ein erstes Mal durch einen Magazinbau erweitert werden. Mittlerweile sei ein zweiter Erweiterungsbau dringend erforderlich, sagte Archivdirektor Dr. Rainer Hambrecht im Rahmen des Festaktes zur 100-Jahr-Feier des Archivs.
Archivare und Professoren aus ganz Bayern kamen zu der Veranstaltung in das Archivgebäude im Hain, aber auch mehrere Vertreter aus der Politik. Die versammelte regionale Politprominenz wies Hambrecht auf die Bedeutung der Archive und der Arbeit der Archivare hin: Archive seien kein Luxus, "den man sich in guten Zeiten leistet und auf die man in Zeiten leerer Kassen verzichten könnte." Sie dienten der Rechtssicherheit sowie der Identitätsstiftung für ein Gemeinwesen, so Hambrecht. Das Bamberger Staatsarchiv sei mit seinen etwa 19.500 laufenden Metern Archivgut, darunter rund 80.000 Urkunden sowie 35.000 Karten und Plänen, „das 1000-jährige Gedächtnis Oberfrankens“.
Archivar Dr. Richard Winkler vom Bayerischen Wirtschaftsarchiv in München konnte pünktlich zum Jubiläum das neue Inventar „Die handgezeichneten Karten des Staatsarchivs Bamberg bis 1780“ vorstellen. Und Festredner Prof. Dr. Hermann Rumschöttel, der Generaldirektor der Staatlichen Archive Bayerns, brach in seiner Ansprache eine Lanze für die wertvolle Arbeit der Archive, die "historische Transparenz" sorgen würden. Allerdings müssten genügend Mittel und Arbeitskapazität für die Sichtung von Archivmaterial eingesetzt werden. Zukünftig bedürfe es einer stärkeren Vernetzung der Archive untereinander, damit diese ihre Aufgaben auch weiterhin erfüllen könnten.
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Quelle: Monika Schmidmeier, Fränkischer Tag, 18.10.2005