Alte Archive – Neue Technologien

Zu einem hochkarätigen Kongress treffen sich Archivarinnen und Archivare aus ganz Europa in Österreich. Die Tagung unter dem Motto \“Alte Archive – Neue Technologien\“, die vom Diözesanarchiv St. Pölten, dem Institut zur Erschließung und Erforschung kirchlicher Quellen, dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung sowie dem Österreichischen Staatsarchiv veranstaltet wird, findet von 19. bis 22. Oktober in Wien und Göttweig statt. Erwartet werden 150 Teilnehmer.

Ohne ihren Reichtum an Urkunden vom Mittelalter bis zur Neuzeit sei die historische, politische und kulturelle Identität Europas undenkbar, betont der Historiker und Kongressorganisator Thomas Aigner. Die Hüter dieser Archivalien werden während der Tagung Strategien diskutieren, wie dieser "Schatz" mit Hilfe neuer Medien, Digitalisierung und Vernetzung gehoben werden kann. Auf dem Programm stehen Referate von 24 Experten aus elf Ländern. Darunter sind die Leiter bedeutendster Archive aus Spanien, Dänemark, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, Italien, Slowenien, Litauen, Deutschland, der Slowakei und Österreich. Sie präsentieren aktuellste Ergebnisse der Digitalisierung und vernetzten Veröffentlichung historischer Urkunden. Dieser Erfahrungs- und Wissensaustausch zielt auf eine verstärkte Zusammenarbeit europäischer Archive beim Einsatz neuer Technologien ab. Münden soll dies darin, historische Quellen vom Mittelalter bis zur frühen Neuzeit der breiten Öffentlichkeit digital anzubieten sowie Forschung einfach und schnell zu ermöglichen.

PROGRAMM

Mittwoch 19.10.2005, Schottenstift, Prälatensaal, Freyung 6, Wien
18.00 Uhr

Eröffnung: Lorenz Mikoletzky und Karl Brunner
Manfred Thaller (Uni Köln/D): Alte Archive — Neue Technologien: Einleitende Bemerkungen

Donnerstag 20.10.2005, Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Minoritenplatz 1, Wien
09.00 Uhr

1. Sitzung: Archive und Bibliotheken im Netz
09.00-09.40
Alfonso Sánchez Mairena (Subdirección General de los Archivos Estatales Madrid/ES)
Spanish archival experiences in the net: AER Project

09.40-10.10
Ruth Hedegaard (Hjorring/DK)
NOKS, a searchable, cultural, historical Database with contributions from Archives, Libraries and Museums. ALM co-operation in Denmark

10.10-10.40
Nikola Ikonomov u. Milena Dobreva (Akademie der Wissenschaften Sofia/BG)
Digitisation of Cultural and Scientific Heritage in Bulgaria: Challenges and Realities

10.40-11.00: Pause

11.00-11.30
Geza Erszegi (Ungarisches Nationalarchiv Budapest/H)
Zur Reproduktion von Urkunden. Die Bewahrung von Archivmaterial

11.30-12.00
Zdenék Uhliŕ (Tschechisches Nationalbibliothek Prag/CZ)
Virtuelle Repräsentation historischen Schriftmaterials: vielschichtige Daten — geeignete Benützeroberfläche

12.00-14.00: Mittagspause

2. Sitzung: Erfahrungen im Umgang mit dem digitalen Medium 
14.00-14.30
Paolo Buonora (Staatsarchiv Rom/I)
Parchments, maps and special materials in Italian archives: digitization and interoperability

14.30-15.00
Jure Volčjak (Arhiv Republike Slovenije Ljubljana/SL)
Digitalisierung von Archivdokumenten – Vorteil oder Nachteil

15.00-15.30
Nerute Kligiene (Vilnius/LT)
Content from Monasteries in Lithuania, Presented in Digital Space

15.30-15.50: Pause

15.40-16.20
Miklós Sölch (Budapest/H)
Die Digitalisierung der mittelalterlichen Urkunden in Ungarn

16.20-16.50
Thomas Fricke (Landesarchiv Stuttgart/D)
Möglichkeiten der Präsentation digitalisierten Archivguts im Internet

16.50-17.20
Stephan Kellner (Bayerische Staatsbibliothek München/D)
Digitalisierung und Fachportale —Die Strategie der BSB im Umgang mit neuen Technologien

17.20-17.30: Pause

3. Sitzung: Werkzeuge für die Erschließung 
17.30-18.00
Benjamin Burkard (Universität Köln/D)
Wikipedia in den Geisteswissenschaften? Kollaboratives Arbeiten am Beispiel mittelalterlicher Urkunden

18.00-18.30
Georg Vogeler (Uni München/D)
Charters Encoding Initiative (CEI). Zu Möglichkeiten der Integration mit Hilfe eines Standards für Urkundendigitalisierung

18.30-19.00
Andrea Bozzi (Pisa/I)
Digital libraries and scholarly editing: the SPWC system

Freitag 21. 10. 2005, Stift Göttweig

8.00 Abfahrt des Busses nach Göttweig (Universität Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1) 

8.30 Uhr 

4. Sitzung: Geistliche Netzwerke in Mitteleuropa
09.30-10.00
Tamás Dénesi (Abteiarchiv Pannonhalma/H)
Das Archiv der Erzabtei von Pannonhalma und sein Urkundenbestand

10.00-10.30
András Hegedüs (Primatialarchiv Esztergom/H)
Digitalisierungsprojekt des Primatialarchivs Esztergom

10.30-11.00
Jitka Křečková (Tschech. Nationalarchiv Prag/CZ)
Geistliche Archive im Nationalarchiv in Prag

11.00-11.30: Pause

11.30-12.00
Marta Melníková (Slowak. Nationalarchiv Bratislava/SK)
Kirchliche Archive im Slowakischen Nationalarchiv und elektronische Erschließung ihrer historischen Quellen

12.00-12.30
Hubert Schopf (Sbg. Landesarchiv Salzburg/A)
Das \’virtuelle\‘ Urkundenarchiv des Erzstiftes Salzburg

12.30-14.30: Mittagspause

14.30-16.00
Stiftsführung

16.00-18.00
Konzert und Präsentation von Monasterium.Net
Gutta Musicae (Prag/CZ) spielt Musik aus böhmischen und mährischen Handschriften

Samstag 22.10.2005, Schottenstift, Schottensaal, Freyung 6, 1010 Wien

9.00 Uhr

5. Sitzung: Archive im Zeitalter der Informationstechnologien — Erfahrungen und Perspektiven
09.10-09.40
Oliver Sander (Dt. Bundesarchiv Koblenz/D)
IT im Archiv – Herausforderungen und Perspektiven

09.40-10.10
Herbert Wurster (Archiv des Bistums Passau/D)
Die Kirchenbücher der Diözese Passau — Perspektiven der Digitalisierung

10.10-10.40
Josef Riegler (Steiermärkisches Landesarchiv Graz/A)
Digitalisierung mittelalterlicher Originalurkunden im Steiermärkischen Landesarchiv

10.40-11.00: Pause

11.00-11.30
Juraj ˇedivy (Comenius-Universität Bratislava/SK)
Digitalisierung der historischen Quellen in der Slowakei

11.30-12.00
Thomas Just (Österr. Staatsarchiv Wien/A)
Das Österreichische Staatsarchiv und sein Archivinformationssystem: Aufbruch zu neuen Standards

 

Quelle: ÖJ – Österreich-Woche, 11.10.-17.10.2005

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