Im Jahr 2008 feiert die Stadt Mülheim an der Ruhr ihr 200-jähriges Stadtjubiläum. Das Gemeindegebiet der 1808 entstandenen Munizipalität umfasste die aufgelösten Herrschaften Broich und Styrum. Zum ersten Mal in der Geschichte war Mülheim damit eine selbständige Gemeinde (nach französischem Recht). Sie hatte damals knapp 12.000 Einwohner und war damit eine der bevölkerungsreichsten Gemeinden im Niederrheingebiet. Noch 1808 gründete Mathias Stinnes (1790-1875) mit Hilfe seiner Brüder eine Firma, die sich mit Schifffahrt und Kohlenhandel befasste und aus der später der Stinnes Konzern hervorging.
Zum Stadtjubiläum 2008 soll in Mülheim an der Ruhr ein \“Haus der Stadtgeschichte\“ seine Pforten öffnen. Kulturdezernent Hans-Theo Horn hat dafür bereits ein passendes Gebäude im Blick: Eine alte und marode Augenklinik, die der Stinnes-Stiftung gehört. Dort ist die Stadt bereits Mieterin. Unter dem Dach des denkmalgeschützten Hauses soll das Stadtarchiv Mülheim als Herzstück einziehen.
Heute ist das Stadtarchiv in einem sanierungsbedürftigen Gebäude untergebracht, das unter archivarischen Gesichtspunkten Mängel aufweist. Aber um der Herausforderung eines \“Hauses der Stadtgeschichte\“ gerecht zu werden, \“müssen neben den Kernaufgaben des Archivs neue Akzente in der historischen Bildungsarbeit gesetzt werden\“, betont Horn. Alle Vereine, Arbeitsgruppen, Schulen und Einrichtungen, die sich mit der Mülheimer Geschichte beschäftigen, sollen dort zusammenkommen. Eine in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie \“kommt zu dem Ergebnis, dass sich geradezu passgenau eine gemeinsame Nutzung mit der Musikschule anbieten würde\“, so Horn. Das Problem sei die prekäre Haushaltssituation. Wenn der finanzielle Rahmen feststehe, müsse der Kulturbetrieb als potenzielle künftige Mieterin abwägen, \“dass sich die Kosten in einem angemessenen Verhältnis zu den jetzigen Kosten für den Betrieb der Musikschule und des Stadtarchivs bewegen\“. Soll das \“Haus der Geschichte\“ zum Stadtjubiläum 2008 eröffnet werden, müssen alle grundsätzlichen Entscheidungen bis Ende des Jahres getroffen werden.
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Quelle: Margitta Ulbricht, WAZ, 5.8.2005