Papst soll Archiv öffnen

Papst Benedikt XVI. hat während seiner historischen Visite in der Kölner Synagoge zu einem \“vertrauensvollen Dialog zwischen Juden und Christen\“ aufgerufen. Der Auftritt des Papstes, der als erstes Oberhaupt der katholischen Kirche am Freitag ein jüdisches Gotteshaus in Deutschland aufsuchte, galt als politischer Höhepunkt seines viertägigen Aufenthaltes im Rahmen des XX. Weltjugendtages in der Bundesrepublik.

Der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Köln, Abraham Lehrer, begrüßte den Papst in der Synagoge als \“Vorbild für die Kirche\“, dessen Besuch in dem Gotteshaus hoffentlich dazu beitrage, \“noch vorhandenen kirchlichen Antisemitismus\“ wirksam zu bekämpfen. \“Wir sehen in Ihnen nicht nur das Oberhaupt aller Katholiken, sondern auch den gebürtigen Deutschen, der sich seiner geschichtlichen Verantwortung stellt\“, fügte Lehrer hinzu. Er legte Benedikt XVI. zugleich auf, das vatikanische Archiv über den Zeitraum des Zweiten Weltkrieges vollständig für die Allgemeinheit zu öffnen. 60 Jahre nach der Shoa wäre dies ein \“weiterer Hinweis für geschichtsbewusstes Agieren, auch, um Kritiker auf allen Seiten zufrieden zu stellen\“, sagte Lehrer. 

Quelle: ngo-online, 19.8.2005

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