Das Münzkabinett der Stadt Mainz ist die größte Sammlung Mainzer Münzen und umfasst circa 7.000 Stück. Die Brakteaten haben daran einen erheblichen Anteil. Die rund 50 Millimeter breiten und sehr dünnen Silbermünzen stellen eine Sonderform der Münzprägekunst dar. Sie sind einseitig geprägt, so dass die Vorderseite auf der Rückseite als spiegelbildliche Vertiefung wieder erscheint. Ihren Höhepunkt hatten die Brakteaten im ausgehenden 12. Jahrhundert, als ein Wandel im Geldumlauf eine Münze nötig machte, die einfacher herzustellen war und leichter entwertet werden konnte. Eine Hochburg der Brakteatenprägung war die Stadt Erfurt. Ein Teil des 1994 dort gefundenen Brakteaten-Schatzes ist im Rahmen der Ausstellung \“Münzen der Mainzer Erzbischöfe" zu sehen, die jetzt im Stadtarchiv Mainz eröffnet wurde und die bis Anfang Januar 2006 läuft.
Kulturdezernent Peter Krawietz (CDU) dankte bei dieser Gelegenheit Archivdirektor Dr. Wolfgang Dobras und seinem Stadtarchiv für die gute Arbeit. Er betonte, dass kulturelle Einrichtungen wie das Archiv auch in Zeiten knapper Kassen nicht zur Diskussion stehen dürften.
Kontakt:
Ausstellung des Münzkabinetts im Stadtarchiv Mainz
Rheinallee 3 B
55116 Mainz
Telefon 06131/12 21 78
Telefax 06131/12 35 69
stadtarchiv@stadt.mainz.de
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag: 9.00 bis 18.00 Uhr
Freitag und Samstag: 9.00 bis 12.30 Uhr
Eintritt frei
Zur Ausstellung ist als Band 34 der Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz ein Bestandskatalog der Mainzer Brakteaten im Münzkabinett des Stadtarchivs erschienen. Der Katalog ist zum Preis von 19,50 € zuzüglich Portokosten über das Stadtarchiv zu beziehen.
Quelle: Andreas Schröder, Allgemeine Zeitung, 29.6.2005