Die Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins Weißandt-Gölzau 1990 e.V. haben es sich zur Aufgabe gemacht, das ländliche Leben im 20. Jahrhundert in Weißandt-Gölzau und Umgebung soweit wie möglich zurück zu verfolgen und nieder zu schreiben. Anlässlich des amerikanischen Einzuges im anhaltinischen Weißandt-Gölzau vor 60 Jahren richtete der Verein in diesem Zusammenhang dieser Tage eine Veranstaltung zum Thema \“Frühjahr 1945 – Das Kriegsende in unserer Region\“ aus. Sie fand große Resonanz.
Maik Büchner (36) arbeitete im Rahmen einer ABM an dem Projekt des Kultur- und Heimatvereins mit, wird dies auch nach Abschluss der Maßnahme tun. Dabei seien die Gespräche, die für das Projekt über das Kriegsende 1945 mit Zeitzeugen geführt werden, längst nicht mehr an den Ort Weißandt-Gölzau gebunden. Einwohner aus umliegenden Gemeinden berichteten mittlerweile ebenso und gaben zudem Hinweise auf neue Gesprächspartner.
Längst blickten die Vereinsmitglieder nicht nur in die Archive der Region. Sie recherchierten u.a. im Landesarchiv, Militärarchiv Freiburg und Bundesarchiv Koblenz, nahmen Kontakt zum US-National-Archiv Washington auf. Von dort wurde ihnen Material über den Einsatz der US-Einheiten in der Region zugestellt. Nur so wurde es möglich, dass die Besucher der letzten Abendveranstaltung mehr über den Todesmarsch von KZ-Häftlingen durch den Ort, über die Einquartierung von etwa 3.000 befreiten KZ-Häftlingen in Prosigk oder über das Kriegsgefangenenlager des Schwelwerkes Gölzau erfuhren.
Kontakt:
Kultur u. Heimatverein 1990
Frau Edith Ruprecht
Dorfstr. 21
Tel. 034978/21230
06369 Klein-Weißandt
Quelle: Sylvia Czajka, Mitteldeutsche Zeitung, 15.4.2005