Erstmals sollen die handschriftlichen Aufzeichnungen des Physikers Albert Einstein auch in Deutschland zu sehen sein, berichtet die "Netzeitung". Die Max-Planck-Gesellschaft präsentiert das Archiv unter dem Titel "Albert Einstein – Ingenieur des Universums" vom 16. Mai bis zum 30. September im Kronprinzenpalais in Berlin. Die Ausstellung enthält etwa 90 Exponate. Zu dem Nachlass, den Einstein der Hebräischen Universität vermachte, gehören zwei der drei verbliebenen handschriftlichen Artikel mit der berühmten Formel E=mc².
Zunächst hatte die Hebräische Universität von Jerusalem anlässlich des Albert-Einstein-Jahres das Einstein-Archiv der Öffentlichkeit präsentiert. Am Montag, dem 14. März, dem Geburtstag des Physikers, wurde die Ausstellung in der Knesset eröffnet. Normalerweise liegt das Einstein-Archiv für die Öffentlichkeit verborgen in der israelischen Nationalbibliothek. Lediglich über die Internet-Seite www.albert-einstein.org kann der Nutzer Fotos der Briefe, Tagebücher und Manuskripte des berühmten Physikers betrachten. Darunter ist etwa der Brief an den damaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, in dem Einstein ihn vor den Gefahren der Nuklearwaffen warnt.
Zum internationalen "Jahr der Physik" organisiert die Hebräische Universität gemeinsam mit dem staatlichen Wissenschaftsmuseum, der Jugend- und Erziehungsbehörde und anderen Institutionen mehrere Lesungen und Ausstellungen in Gedenken an den Physiker. Wie der Präsident der Universität, der Mathematiker Menachem Magidor, vergangene Woche mitteilte, werde es neben wissenschaftlichen Konferenzen Briefmarken, Münzen und Theaterstücke über Einstein geben.
Wie die Tageszeitung "Jerusalem Post" berichtet, hat der Walt Disney-Konzern der Hebräischen Universität 2,66 Millionen Dollar für die Rechte an einem Bild Einsteins geboten. Die Firma will Kinder-Spielzeug unter dem Namen "Baby Einstein" weltweit vermarkten und dafür ein Bild des Physikers und den Namen der Hebräischen Universität benutzen, die Einstein gegründet hat.
Die Universität hatte es früher bereits abgelehnt, dass Einstein für ein Konzert der Sängerin Madonna oder für Wodka benutzt wurde. "Bei Kinderspielzeug hätte Einstein wohl nichts dagegen gehabt", sagte indes Magidor vergangene Woche. Daraufhin gab die amerikanische Firma, welche die Rechte an Einstein verwaltet, die Erlaubnis. Disney darf den Namen der Universität und das Einstein-Bild für die nächsten 50 Jahre in der Werbung und für die Verpackung eines Kunststoff-Buches für die Badewanne und ein Musik-Spielzeug benutzen.
Einstein, der am 14. März 1879 geboren wurde, wanderte 1933 aus Deutschland in die USA aus, weil er Jude war. Aus seinen Aufzeichnungen geht hervor, dass er mit Deutschen nach dem Mord der Nazis "nichts mehr zu tun haben wollte". Das "Time"-Magazine wählte ihn vor einigen Jahren zum "Mann des Jahrhunderts". Einstein starb am 18. April 1955 in Princeton, USA.
Quelle: jesus-online.de, 30.03.2005