Erstmals werden dabei alle 50 in Wien produzierten Spielfilme der Kriegsjahre vorgeführt. Eigene Filmreihen zeigen explizite NS-Propagandafilme, aber auch Beispiele antifaschistischer Filmarbeit.
Unter dem Titel „Hitlers Hollywood“ werden von 31. März bis 1. Mai vom Filmarchiv Austria die Produktionen der „Wien-Film“ aus den Jahren 1939 bis 1945 gezeigt. Die von den Nazis ins Leben gerufene Produktionsfirma war 1938, nach Enteignungen und der Vertreibung jüdischer Teilnehmer und Mitarbeiter, aus der Tobis-Sascha-Filmindustrie hervorgegangen.
Sie produzierte in den Kriegsjahren insgesamt 50 Spiel- und Kulturfilme – neben einigen qualitativ hochstehenden Schulbeispielen eskapistischer Unterhaltungskultur wie „Wiener G’schichten“, „Operette“ oder „Der Postmeister“ auch reichstreue Propagandafilme wie „Wien 1910“ oder „Heimkehr“, wobei acht davon erst nach Kriegsende als so genannte “Überläufer“ aufgeführt wurden.
Von 1. bis 30. April steht im Metro Kino die bisher umfangreichste Präsentation expliziter Nazi-Propagandafilme auf dem Programm. Kurator Frank Stern vom Institut für Zeitgeschichte der Uni Wien begleitet die Vorführungen der in Kooperation mit dem Bundesarchiv, Abt. Filmarchiv Berlin, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und der Universität Wien veranstalteten Schau mit Einführungen.
Unter dem Titel „Hollywood gegen Hitler“ wird dann von 14. April bis 1. Mai der Anti-Nazi-Film als eigenes Genre innerhalb des deutschsprachigen Filmexils präsentiert. An den Produktionen, die vor allem in Hollywood während des Zweiten Weltkrieges entstanden, beteiligten sich viele in den Jahren 1933 bis 1945 verfolgte und in die Emigration gezwungene Filmschaffende.
Quelle: Vienna online, 29.3.2005