Läßt sich Wind archivieren? – Ausstellung von Enzo Fiore „Das Archiv des Windes“

„Ich will, daß meine Werke lebendig sind“, sagt Enzo Fiore, der seit ungefähr drei Jahren Wurzeln, Zweige und Blätter sammelt, als wäre er ein Naturforscher – dann mischt er sie mit Harzen und macht daraus ein Pferd, einen Hund oder einen Menschen.

Von den Skulpturen bis hin zu den großformatigen, mit Öl auf Leinwand ausgeführten Gemälden ist die lebende Materie ein Teil seiner Arbeit. Der Künstler fügt echte Blätter und Zweige in die Bilder ein, in denen er neben den Menschen auch Tiere malt wie z. B. den Tiger, deren Tatzen sich so weit strecken, dass sie sich in der Erde auflösen, wobei sie das werden, was sie ursprünglich waren. Die in seine Werke eingefügten Naturelemente werden zu Zeugnissen von einer Zeit, die zu keiner festgesetzten Periode gehört, die keine Ausnahmen duldet, die ein absoluter Zustand ist. Nach den erfolgreichen Ausstellungen in Rotterdam und in Neapel im Laufe des letzten Jahres, zeigt diese Ausstellung ungefähr zwanzig neue Werke, zu welchen auch ein Bronzegegenstand (ein einmaliges Exemplar) zählt, den der Künstler mit trockenen Zweigen ausgeführt hat.

„Die Bilder von Fiore stehen einfach da. Mit dem geheimnisvollen Vitalismus des Natürlichen und der tödlichen Starrheit der Form, wobei sie in ihrer selben Darstellung Kampflust und Todeskampf entfalten. Nicht erzählte Unruhen, die in einem anderen Territorium, jenem der Malerei, hervorgerufen und wahr gemacht werden. Mit brennender Liebe, denn durch Schönheit entzaubert…“ (F. Gualdoni). Am Freitag, dem 11. März um 18 Uhr wird in der Goethe Galerie (Bozen) die Einzelausstellung von Enzo Fiore „Das Archiv des Windes“ eröffnet

Der 1968 in Mailand geborene und dort lebende und arbeitende Künstler stellt sich dem Bozner Publikum nach der Ausstellung „Trasferimento di chiamata“ (Rufumleitung) nochmals vor, die im Februar 2004 als Austausch-Ausstellung zwischen vier Künstlern aus Mailand und vier aus Südtirol veranstaltet wurde: Enzo Fiore, Josè d’Apice, Carlo Pisa, Giovanni Sesia, Robert Bosisio, Arnold Mario Dall’O, Eduard Habicher, Robert Pan.

Ausstellungsdauer: 11.03. – 04.05; Öffnungszeiten: 10.00 – 12.30 / 15.30 – 19.30; Samstag Nachmittag und an Feiertagen geschlossen

Quelle: Südtirol online, 7.3.2005

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