Am 24. April jedes Jahres gedenken Armenier gemeinsam mit Angehörigen des deutschen Volkes und anderer Nationen der Opfer des Völkermords an den Armeniern in der Osmanischen Türkei im Jahre 1915. Diesem Völkermord fielen – je nach Schätzungen – 500.000 bis 1,5 Millionen Menschen zum Opfer. Das Jahr 1915 markiert dabei nur die Spitze des Genozids, erstreckten sich die Gräueltaten gegenüber den Armeniern doch letztlich über den Zeitraum von 1894 bis 1923. Sogar später kam es immer wieder vereinzelt zu Ausschreitungen gegenüber der Volksgruppe. Das Dr. Johannes-Lepsius-Archiv an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg dokumentiert mit seinen vielfältigen Beständen in umfangreicher Weise die Tragödie des armenischen Volkes, die Beziehungen zwischen Deutschland, Armenien und der Türkei sowie die internationale Armenienhilfe. In der jetzt vollendeten Edition \“Deutschland, Armenien und die Türkei 1895 – 1925\“ sind die Materialien des Dr. Johannes-Lepsius-Archivs umfassend dargestellt. Die Publikation trägt erstmals viele bis heute unbekannte Dokumente zu Fakten und Hintergründen des Schicksals des armenischen Volkes zusammen und informiert über die internationalen Hilfsaktionen, die dessen Überleben sichern sollten. Die Stiftung hat die Edition im Rahmen ihrer Förderinitiative \“Archive als Fundus der Forschung\“ gefördert.
Goltz, Hermann (Hrsg.). Deutschland, Armenien und die Türkei 1895 – 1925. Dokumente und Zeitschriften aus dem Dr. Johannes-Lepsius-Archiv an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. München: Saur Verlag, 2004.
Teil 1: Katalog. Dokumente und Zeitschriften aus dem Dr. Johannes- Lepsius-Archiv 622 S., ISBN 3-598-34407-4
Teil 2: Mikrofiche-Edition. 317 Fiches., ISBN 3-598-34408-2
Teil 3: Thematisches Lexikon zu Personen, Institutionen, Orten, Ereignissen. 605 S., ISBN 3-598-34409-0
Der Herausgeber Dr. Hermann Goltz ist Professor an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Quelle: informationsdienst wissenschaft, 15.2.2005