Entwurf für das Stadtarchiv Essen (II)

Das \“Haus der Essener Geschichte\“ nimmt Form an: Das Essener Architekturbüro Ahlbrecht überzeugte mit Ideen für die Luisenschule. In das teilweise denkmalgeschützte Gebäude wird die Historie Essens einziehen: Das Stadtarchiv wird seinen Sitz von der Alten Synagoge an den Bismarckplatz verlegen. Zudem werden in dem Gebäude neben dem Schulbetrieb des Burggymnasiums stadtgeschichtliche Bücher der Bibliothek ihren Platz finden und Teile des Ernst Schmidt-Archivs des Ruhrlandmuseums.

Die historischen Akten des Stadtarchivs im Umfang von über 15 Regalkilometern, so Kulturdezernent Oliver Scheytt, werden derzeit an verschiedenen Stellen unzureichend gelagert. Ein neuer Anbau ohne Fenster und mit idealer Temperatur und Luftfeuchtigkeit soll als Archiv dienen.

Für dieses Magazin sowie für Büros oder Werkstätten schrieb die Stadt nach einem Ratsbeschluss Mitte 2004 einen Wettbewerb aus – mit über 800 Teilnehmern. Das Architekturbüro Frank Ahlbrecht an der Cäcilienstraße belegte den ersten Platz. Seine Vision von dem \“Haus der Essener Geschichte\“ sieht einen fünfstöckigen Bau mit Flachdach an der Bert-Brecht-Straße vor.

Die Architekten konnten mit einem Budget von 5,4 Millionen Euro planen. Nun wird die Empfehlung mehrere Gremien durchlaufen. Scheytt räumt diesem Projekt eine hohe Priorität ein. In drei bis vier Jahren soll das Haus fertiggestellt sein.

Das Archiv, die Bibliothek und der Lesesaal soll allen Bürgern zur Verfügung stehen. Zudem wird es eine neue Ausstellung geben: Die Dokumentation \“Widerstand und Verfolgung in Essen\“ in der Alten Synagoge wird erweitert. \“Essen im Nationalsozialismus\“ beleuchtet dann zusätzlich die Weimarer Republik, den Bombenkrieg oder die Zwangsarbeit. In dem alten Gebäude selbst arbeiteten im Zweiten Weltkrieg rund 350 Zwangsarbeiter, so Scheytt.

Den Besuchern wird empfohlen, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Denn Pläne, wie das Parkplatzproblem vor Ort gelöst werden könnte, sieht das Konzept nicht vor. Die Vorschläge der Wettbewerbsteilnehmer werden in einer Schau im Forum für Kunst und Architektur am Kopstadtplatz gezeigt. Der Zeitpunkt dafür wird noch bekannt gegeben.

Quelle: WAZ, 11.2.2005; siehe auch www.augias.net/art_archiv_net_4310.html vom 3.2.2005

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