Gladbeck sei eine junge Stadt auf der Suche nach sich selbst. Das sagte Stadtarchivar Rainer Weichelt und schlug als Selbstfindungspfad zunächst ein neues Konzept für das Heimatmuseum in Wittringen vor.
Dem bleiben zurzeit nämlich die Besucher weg. Zählte man 1990 noch über 32 000 Gäste im Jahr, so waren es in 2003 weniger als 15 000. 1989 hatte man das Museum in der jetzigen Konzeption eröffnet, 16 Jahre später sei es an der Zeit, über neue Inhalte zu diskutieren.
Eine Arbeitsgruppe um den Moderator Rainer Weichelt hat erste Empfehlungen erarbeitet und diese dem Kulturausschuss vorgestellt. Auf allgemeine Akzeptanz stieß dabei der Vorschlag, dass man für das Museum "eine Nische an der Skyline der Kultur finden müsse". Thematisch schlug Weichelt vor, sich mit dem Strukturwandel am Beispiel Gladbecks auseinander zu setzen.
Positiv wurde vom Ausschuss die Anregung aufgenommen, Stadtarchiv und Museum in ein stadtgeschichtliches Institut – möglichst in einem gemeinsamen Haus – zusammenzufassen. Ob das nun in Wittringen oder in der Innenstadt seien sollte, wurde kontrovers diskutiert. Mit den finanziellen Problemen der Stadt argumentierte die SPD, die CDU wollte zumindest mittelfristig diese Lösung anvisieren. Sie möchte auch 10 000 E in den neuen Haushalt einstellen, um die Neukonzeption voran zu bringen.
Quelle: WAZ, 28.01.2005