Seit 1998 sammeln Experten im 1500 Meter hoch gelegenen Kärntner Observatorium Kanzelhöhe Daten über unsere Sonne in digitaler Form. Material aus der über 60-jährigen Beobachtungsreihe wird ebenfalls digitalisiert. Die Messungen werden zum einen für eigene Forschungen ausgewertet und andererseites über das Internet weltweit anderen Wissenschaftlern zur Verfügung gestellt, so Wolfgang Otruba, Leiter des Sonnenobservatoriums auf der Kanzelhöhe. Morgen geht das neue Archiv für Solardaten im Rahmen des Projekts CESAR (Central European Solar Archives) offiziell in Betrieb; das Sonnenarchiv wurde sinnigerweise vom Unternehmen Sun Microsystems zur Verfügung gestellt. Damit wird der Standort Kanzelhöhe enorm aufgewertet. Ziel ist ein weltweiter Archivverbund.
Das Observatorium Kanzelhöhe ist eine von drei Einrichtungen des globalen Ha-Networks, das eine rund-um-die-Uhr-Beobachtung des Fixsterns erlaubt – dazu zählen die Warten im kalifornischen Big Bear und in Yunnan in China. Die 1943 gebaute Forschungseinrichtung gehört seit 1949 zur Universität Graz, sie fungiert als Außenstelle für experimentelle Forschung und zählt zum Bereich Geophysik, Astrophysik und Meteorologie des Instituts für Physik.
Quelle: L. K., Neue Kärntner Tageszeitung, 25.1.2005