Für die Bieler Historikerin Margrit Wick-Werder werden Figuren beim Quellenstudium lebendig. Am 16. Januar bestreitet Wick-Werder, die an der Konzeption der gegenwärtig laufenden Ausstellung "Geschichtsbilder. Eine Stadt macht Geschichte" im Bieler Museum Schwab beteiligt war, an diversen Schauplätzen den Aktionstag "Archivgeschichten" mit, an dem den Spuren eines Menschenlebens in Dokumenten der Geschichte nachgegangen werden soll.
Dabei werden im Museum Schwab sechs Persönlichkeiten aus fünf Jahrhunderten zu Wort kommen, allerdings mit in den Mund gelegten Aussagen. Das verhehlt die Historikerin auch gar nicht. Wick-Werder hebt hingegen hervor, dass die Geschichten historischen Erkenntnissen folgen. Manche Teile stützen sich dabei auf historische Quellen, andere sind mangels schriftlicher Quellen nachempfunden und geben gleichwohl ein Bild der damaligen Verhältnisse wieder.
Von den in der Ausstellung porträtierten sechs Menschen seien ein paar Zusammenhänge bekannt, u.a. aus dem familiären Umfeld. Die Biographien für die Schau im Museum Schwab seien jedoch nur mit Hintergrundkenntnis aus der Forschung anzureichern gewesen. Dazu steuerten nicht nur schriftliche, sondern auch archäologische und Bildquellen bei. Zusammen mit archäologischen Quellen machten Bilderchroniken prinzipiell den Großteil des Wissens über das Alltagsleben in einer mittelalterlichen Stadt aus.
Info:
"Archivgeschichten" am 16.1.2005 in Biel, Museum Schwab.
11.00 Uhr: Besichtigung Stadtarchiv, Schülerstr. 23;
12.30 Uhr: Foyer Stadttheater: Direktor Ammann liest aus der ältesten Bieler Chronik Rechberger;
14.00 Uhr: Museum Schwab: Lesung "Niklaus und Anna" (Mundartroman)
Kontakt:
Museum Schwab
Seevorstadt 50
CH-2502 Biel
Tel: 032 322 76 03
Fax: 032 323 37 68
www.muschwab.ch
Quelle: Christophe Pochon, Bieler Tagblatt, 13.1.2005