DRK-Erfahrungen mit der Vermisstensuche

Bei der Vermisstensuche nach der Flutkatastrophe in Südasien kann der Suchdienst des Roten Kreuzes seine Kenntnisse und Möglichkeiten einbringen, die er in den sechzig Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erworben hat (Geschichte). Damals befanden sich mehr als elf Millionen deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft, 800.000 Zivilisten befanden sich in Internierungslagern, 300.000 Kinder waren ihren Eltern entrissen, 30 Millionen Deutsche waren voneinander getrennt. 

Etwa 17 Millionen Suchanfragen wurden in den Nachkriegsjahren gestellt, 1,4, Mio. Verschollenenschicksale blieben ungeklärt, bilanziert der DRK-Suchdienst heute, bei dem damals zentral Daten und Informationen zusammenliefen. Bis heute treffen jährlich Tausende Anfragen über jene Zeit bei den 75 hauptamtlichen Mitarbeitern in München ein. Einen kräftigen Schub hatte diese Aufarbeitung nach der Öffnung der Archive im ehemaligen Ostblock erfahren.

Mehr als fünfzig Millionen Karteikarten in vierzigtausend Kästen lagern in den Stahlregalen in der Münchner Chiemgaustraße. Doch dient der Suchdienst des Roten Kreuzes nicht nur als Archiv für ein absehbares historisches Phänomen, sondern hilft seit den 1970er Jahren verstärkt bei aktuellen Kriegen oder Katastrophenfällen – so wie jetzt im Fall der Flutwelle.

Kontakt:
Deutsches Rotes Kreuz
Suchdienst München
Chiemgaustr. 109
81549 München
Tel.: 089 – 68 07 73 – 0
Fax: 089 – 68 07 45 92
info@drk-suchdienst.org

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8.1.2005

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