Zur Tagung \“Stadtbilder. Inventarisierung und Nutzung architekturbezogener Fotoarchive in Berlin" hatte in dieser Woche die Architektursammlung der Berlinischen Galerie eingeladen und war damit auf große Resonanz gestoßen. Den 180 Teilnehmern stellten sich sechs Berliner Archive während des Erfahrungsaustausches vor: das Archiv des Stadtmuseums und des Landesdenkmalamtes, das Landesarchiv, das Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, das Privatarchiv des Journalisten Dieter Breitenborn sowie das Fotoarchiv des Ostberliner Büros für Städtebau.
Das letzt genannte Fotoarchiv stand 1990 vor der Auflösung, konnte aber auf Initiative der Angestellten zu immerhin 70 Prozent gerettet werden. Die meisten Farbdia-Bestände landeten damals allerdings auf dem Müll. Die Rest – 34.000 Abzüge auf 9.700 Karteikarten – wurden 1991 der Architektursammlung der Berlinischen Galerie übergeben. Seit Anfang 2004 wird dieses wohl wichtigste DDR-Konvolut zur urbanen Entwicklung Ostberlins mit Hilfe von Fördermitteln aus dem amerikanischen "Getty Grant Program\“ nun erschlossen und digitalisiert.
Probleme bereitet den Fotoarchiven bislang der unterschiedliche Aufbau der jeweils für die Verzeichnung und Verwaltung der Bestände genutzten Software. Alle Versuche, sich auf eine für jede Institution verbindliche Suchmaske zu verständigen, sind bisher gescheitert. Am weitesten fortgeschritten in der internationalen Vernetzung ist noch das Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz, von dessen (geschätzten) zwölf Millionen Fotografien bislang allerdings auch erst ein Bruchteil inhaltlich erschlossen ist.
Kontakt:
Berlinische Galerie
Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Stiftung Öffentlichen Rechts
Alte Jakobstraße 124-128
10969 Berlin
www.berlinischegalerie.de
Quelle: Carmen Böker, Berliner Zeitung, 16.12.2004