Querfurt besaß bereits Stadtrecht, als im Jahr 1198 die innere Stadtmauer in einer Urkunde erwähnt wird. Aufgrund des Bevölkerungswachstums und des Siedelns vor der Stadtmauer erfolgte um 1357 der Bau einer zweiten, äußeren Stadtmauer. 1455 wurde ein neues Rathaus gebaut. 1655 und 1678 wurden große Teile der Stadt durch schwere Brände zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte nun immer mehr mit Häusern aus Stein im barocken Stil. 1663 wurde das Fürstentum Querfurt, bestehend aus den Ämtern Querfurt, Dahme und Jüterbog, gegründet. Querfurt wurde Hauptstadt des reichsunmittelbaren Fürstentums Sachsen-Querfurt.
Das Archiv der Stadt Querfurt befindet sich auf dem Dachboden des Rathausturms, der nach dem verheerenden Stadtbrand von 1678 um 1698/99 an das Rathaus angebaut wurde. Hier sollten die wichtigsten Akten, die den Brand überstanden hatten, wieder ordentlich untergebracht werden. Das Rathaus sei im Mittelalter auch "Dingebank" genannt worden, erklärt Stadtarchivarin Ingrid Semmling. Dies deute wohl darauf hin, dass man hier wichtige Dinge aufbewahrt habe.
Heute werden rund 150 laufende Meter Akten in der "Dingebank" verwalt, schätzt die Archivarin. Dünn sei der Aktenbestand aus der Zeit des Dritten Reiches und der DDR. Heute aber landen alle Vorgänge aus der Stadtverwaltung im Archiv, das natürlich auch Benutzern offen steht. Bei Ahnenforschern schaut Archivarin Semmling allerdings wegen des Alters und der eingeschränkten Stabilität der Dokumente lieber selber nach …
Kontakt:
Stadtarchiv Querfurt
Stadtverwaltung
Markt 1
06268 Querfurt
Tel.: (034771) 60142
Quelle: Regina Retzlaff, Mitteldeutsche Zeitung, 6.12.2004