Schneckenpost brauchte 286 Jahre

Nach 286 Jahren hat ein Brief aus Eisenach doch noch sein Ziel in Bayern erreicht. Das Schreiben der geistlichen Obrigkeit vom 26. September 1718 war dem Amtmann der Lichtenburg in Ostheim vor der Rhön zugedacht. Der Brief, der damals über ein "Postnetz" von Metzgern und Viehhändlern transportiert worden war, wurde aber an Ostheim bei Hanau zugestellt. Nachdem er jahrzehntelang im dortigen Stadtarchiv lag, landete der Brief nun nach mehreren Zufällen im richtigen Ostheim. 

Das Schreiben ist unterzeichnet mit "Der Verordnete Präsident, Räthe und Assessorres des Oberconsistory daselbst, Andreas Rosa". Darin wird den Ostheimern nach dem Tod ihres Geistlichen Inspectors Ernst Berger geraten, alsbald einen Nachfolger zu finden. Dieser wurde seinerzeit auch gefunden, wenngleich der Brief erst knapp drei Jahrhunderte später in der Gemeinde ankam.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, 24.11.2004


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