Im Rahmen der École de l\’Érudition en Réseau veranstaltet die Mission historique française en Allemagne (MHFA) in Zusammenarbeit mit der École nationale des Chartes (Paris), dem Institut de Recherche et d\’Histoire des Textes (IRHT, Paris und Orléans), dem Centre d\’Études Supérieures de la Civilisation Médiévale (CESCM, Poitiers) und den Monumenta Germaniae Historica (München) zwei Studientage für Doktoranden unter dem Titel: \“Der Historiker vor seinen Quellen: Möglichkeiten und Grenzen der Quelleneditionen". Es handelt sich um zwei voneinander unabhängige, aber sich ergänzende Veranstaltungen, deren Ziel es ist, die Erkenntnismöglichkeiten der Quelleneditionen unter Berücksichtigung des historiographischen Kontextes zu erfassen.
Das erste Treffen findet am Samstag, dem 26. Februar 2005 in Paris unter dem Titel \“Quellenedition und Historiographie: die Edition als Spiegel der historiographischen Fragestellung und ihre Auswirkung auf das Quellenverständnis\“ statt. Dieser Tag ist einerseits der historischen Einordnung der verschiedenen Quelleneditionen gewidmet, auf die sich die aktuelle historische Forschung vorwiegend stützt, andererseits geht es um die Analyse der Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Quellengattungen, den Formen der Editionen, die sich daraus ergeben, und der Auswertung der Quellen durch Historiker oder andere Wissenschaftler. Um den Blick nicht nur auf die Vergangenheit zu richten, wird selbstverständlich auch die heutige Typologie der Quellen thematisiert werden sowie ihre Folgen für die Auswertung geschichtlicher Dokumente.
Das zweite Treffen wird am Samstag, den 9. April 2005 in München stattfinden, das Thema lautet: "Die Formen der Quellenedition und ihre Nutzung durch den Historiker, zwischen Tradition und Innovation: einige aktuelle Unternehmungen\“. An diesem Studientag wird der Vergleich verschiedener Quelleneditionen im Mittelpunkt stehen (Quellen aus dem Mittelalter bis heute) und zwar nicht unter einem technischen Gesichtspunkt, sondern die Überlegungen sollen den Vorgaben und Auswirkungen einiger in Arbeit befindlichen oder kürzlich erschienenen Editionen gelten: Was waren die Gründe für die Entscheidungen der Herausgeber in Bezug auf die Publikationsform (Transkription oder Faksimile, Papier oder elektronisch), auf die Vorgehensweise, auf die Möglichkeiten der Auswertung? Welchen Anforderungen wollten die Herausgeber entsprechen, gleich ob es sich um diplomatische, juristische, liturgische oder narrative Quellen handelt? Kurz: welche Edition für welche Historiographie?
Info:
- 26. Februar 2005, Paris: \“Édition de sources et historiographie : les choix éditoriaux comme reflets du questionnement historiographique et leur impact sur l\’appréhension des sources / Quellenedition und Historiographie: die Edition als Spiegel der historiographischen Fragestellung und ihre Auswirkung auf das Quellenverständnis\“
- 9. April 2005, München: \“Les formes d\’édition et leur exploitation par l\’historien, entre tradition et innovation : quelques chantiers contemporains / Die Formen der Quellenedition und ihre Nutzung durch den Historiker, zwischen Tradition und Innovation: einige aktuelle Unternehmungen".
Das Bewerbungsformular kann im Internet unter der Adresse der MHFA abgerufen werden: http://www.mhfa.mpg.de/fr_vie.html
Kontakt:
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