Keine pappnasige Geschichte

War das Mainzer Fastnachtsmuseum vor einigen Wochen bereits Pressethema, als aus den Reihen kleinerer Fastnachtsvereine Kritik an der Ausstellungspräsentation geübt wurde, so stellte die Allgemeine Zeitung in ihrer Wochenendausgabe nun den Leiter von Fastnachtsmuseum und -archiv einmal näher vor. Friedrich Schütz, der von 1993 bis 2002 Leiter des Mainzer Stadtarchivs war, hat nach seiner Pensionierung den Arbeitsplatz ins Mainzer Fastnachtsmuseum verlegt. 

Der gelernte Werkstoffprüfer der Hüttenindustrie Siegen kam vor nunmehr 38 Jahren in die Domstadt, um über den zweiten Bildungsweg sein Abitur zu machen. Schütz studierte dann Geschichte und Germanistik bis zum Staatsexamen, machte seine Ausbildung im Landeshauptarchiv Koblenz und in der Archivschule Marburg und schlug 1976 endgültig in Mainz Wurzeln. 

Als Historiker vor allem mit der neueren Mainzer Geschichte und dem Mainzer Bürgertum des 19. Jahrhunderts befasst, stieß Friedrich Schütz zufällig auf die Gründungsdokumente des Mainzer Carneval-Vereins (MCV). Nachdem er dann 1980 im Jahrbuch für Westdeutsche Landesgeschichte einen Aufsatz über die MCV publizierte, bat ihn der Verein, im und am Vereinsarchiv mitzuarbeiten. In den folgenden Jahren wurde die Verbindung zum MCV immer enger, Schütz zeichnete 1988 unter anderem auch für die Festschrift des damals 150-jährigen MCV mitverantwortlich.

Kurz vor seiner Pensionierung wurde Schütz dann gebeten, die ehrenamtliche Leitung des 1972 gegründeten Fastnachtsarchivs zu übernehmen. Da er die Fastnacht nie als "pappnasige Geschichte" angesehen habe, sie hingegen Teil der Mainzer Geschichte und der Mainzer Kultur sei, ließ Schütz sich auf das neue Amt ein. Als \“Fastnachtsarchivdirektor\“ übertrug man ihm auch die Leitung des Fastnachtsmuseums, das ein Team von rund 20 Helfern besitzt.

Kontakt:
Fastnachtsarchiv Mainz
Proviant-Magazin
Neue Universitätsstr. 2
55116 Mainz
Tel: 06131/1444071
helau@mainzer-fastnachtsmuseum.de
www.mainzer-fastnachtsmuseum.de 

Quelle: Bernd Funke, Allgemeine Zeitung, 6.11.2004

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