Wie das historische Archiv der Stadt Kerpen, aber auch die Werke des dortigen Museums von H. J. Baum im Katastrophenfall zu sichern sind, beschäftigt auch die Kerpenerin Archivarin Susanne Harke-Schmidt nicht erst seit dem verheerenden Brand der Anna-Amalia Bibliothek in Weimar. Schon nach dem Elbe-Hochwasser im August 2002 ging sie daran, die Archivalien für die Versicherung neu zu bewerten. Denn im Katastrophenfall muss viel Geld für die Restaurierung beschädigter Dokumente, Bücher und Bilder aufgebracht werden.
Ein besonders wertvoller Teil im Magazin des historischen Archivs Kerpen ist das eingelagerte Archiv Burg Hemmersbach, dessen Dokumente bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen. Hier würde ein Feuer irreparable Schäden anrichten. In Weimar habe aber Löschschaum zusätzlichen Schaden verursacht und eine Restaurierung der wertvollen Sammlung erheblich erschwert. Dieser Fehler werde sich in Kerpen nicht wiederholen, da die Stadtarchivarin in einem ersten Gespräch mit der Feuerwehr geklärt hat, dass Einsatzkräfte nur Löschwasser benutzen werden.
Schäden durch Brandbekämpfung mit Wasser sind reparabel, sofern das beschädigte Material sofort aus den Magazinen in ein Kühlhaus transportiert werde. Wenn die Archivalien eingefroren werden, haben die Mitarbeiter des Archivdienstes beim Landschaftsverband die besten Chancen, die wertvollen Stücke zu restaurieren. Ein Notfallplan sollte genau vermerken, welches Kühlhaus der Stadt zur Verfügung steht.
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Quelle: Norbert Kurth, Kölner Stadt-Anzeiger, 3.11.2004