Die elektronische Erfassung der Bestände im Thurgauer Staatsarchiv ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass die meisten Akten mitsamt einer kurzen Inhaltsangabe über eine Datenbank gefunden werden können. Langfristig soll der Zugriff auch über das Internet möglich sein. Die größte archivfachliche Herausforderung für das Thurgauer Staatsarchiv in Frauenfeld besteht derzeit allerdings in der Archivierung elektronischer Daten. Eine Lösung dieses Problems liege noch in ferner Zukunft, erklärt der dortige Staatsarchivar André Salathé gegenüber der Thurgauer Zeitung. Als besonders kompliziert erweise sich die Ordnung und archivische Aufbereitung der Daten, beispielsweise einer komplex vernetzten Datenbank.
Die Umwandlung der Datensätze in eine unvernetzte Form (als pdf-Datei) kommt für Archivleiter Salathé nicht in Frage, weil dies nicht den vollen Funktionsumfang der Datenbanken erhalten würde. Dieses zu gewährleisten stellte hingegen hohe Anforderungen an die Kompatibilität der Software, denn schließlich müsse der Zugriff auf die Daten auch noch in Jahrzehnten möglich sein. Da Lösungen nicht im Alleingang gefunden und getragen werden können, sei es notwendig, dass in der Schweiz alle Kantone gemeinsam verschiedene Lösungsmodelle ausprobieren. Auf diese Art könne dann eventuell ein Standard entwickelt werden, nach dem alle Archive vorgehen könnten.
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Quelle: Kristof Eickstädt, Thurgauer Zeitung, 2.10.2004