Der schwerste Luftangriff auf Wiesbaden im Zweiten Weltkrieg, am 2. Februar 1945, forderte über 500 Todesopfer und fast 400 Verletzte, 28.000 Menschen wurden obdachlos geworden, rund ein Drittel der Wiesbadener Innenstadt lag in Trümmern.
Die Zerstörungen wurden von einem Wiesbadener Bürger im Bild festgehalten: In hunderten von Fotos hat der Fotograf Willi Rudolph Wiesbadens Kriegsschäden dokumentiert. Von Mai 1941 an, als die erste Bombe detonierte, zeichnete Rudolph die Spuren der Verheerung nach, fotografierte Menschen im Luftschutzkeller, beobachtete die Wiesbadener mit seiner Kamera bei ihren Aufräumungsbemühungen und hielt am Ende die zurückgebliebenen freien Flächen und Trümmerwüsten im Bild fest. Auch der Wiener Maler und Dokumentarzeichner Hermann Ulrich hat die Folgen der Bombardements in zwölf Aquarellen aus dem Juli 1945 dokumentiert.
Eine Auswahl der Fotos von Willi Rudolph sowie die Aquarelle von Ulrich sollen, 60 Jahre nach dem Luftangriff vom Februar 1945, in einer Ausstellung des Stadtarchivs Wiesbaden unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters präsentiert werden. Diese Dokumentation, die durch Informationstafeln, Zeitungsberichte, Briefe und Tagebuchnotizen ergänzt wird, soll möglichst noch durch weitere zeitgenössische Exponate angereichert werden. Melden sich schon jetzt viele Bürger im Stadtarchiv, die das eine oder andere beizutragen haben, so bittet Oberbürgermeister Hildebrand Diehl die Bevölkerung um weitere Mithilfe. Gesucht werden Briefe oder schriftlich fixierte Eindrücke aus der Zeit des Bombenkriegs, aber auch Ausrüstungsgegenstände oder Hinweisschilder aus Luftschutzkellern, Erste-Hilfe-Koffer, Kleidungsstücke oder auch Möbel, die aus Munitionskisten gefertigt wurden.
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Quelle: Wiesbadener Tagblatt, 21.8.2004