Die heutige Gemeinde Engelsbrand im Landkreis Enzkreis entstand durch Zusammenschluss der bislang selbständigen Gemeinden Engelsbrand, Grunbach und Salmbach zum 1. Januar 1975. Auch in den Archiven dieser vergleichsweise kleinen Ortschaften sind Spuren großer Politik zu finden.
Das Salmbacher Archiv hatte allerdings einiges zu überstehen: 1989 war durch Blitzeinschlag Feuer im Dachstuhl ausgebrochen, die dort gelagerten Akten wurden teilweise angesengt. Der durch das Löschwasser in den nassen Akten entstandene Schimmelpilz musste 2003 durch Begasung mit Ethylenoxid sterilisiert werden. Derzeit sind besonders wertvolle Bände bei der Restaurierung.
Viele Meter historischer Akten und Bände im Archiv der Gemeinde Salmbach haben jetzt aber Mitarbeiter des Kreisarchivs Enzkreis sichten und verzeichnen können. Dabei sind die wesentlichen Inhalte beschrieben worden. Das detailliert erschlossene Archiv sucht nach Einschätzung von Kreisarchivar Konstantin Huber nur noch einen Autor, der die Erkenntnisse in einer Ortschronik aufarbeitet, die Salmbach noch fehlt.
Ein wichtiges Thema im Salmbacher Archivbestand sei Bildung, erläutert Konstantin Huber gegenüber der Pforzheimer Zeitung. Außer den auf dem Rathaus entstandenen Akten sei auch Schriftgut aus der örtlichen Schule enthalten. Beispielsweise sei überliefert, wie man dort nach dem Zweiten Weltkrieg politische Themen behandelte. So existieren Berichte des Lehrers Herbert Gengenbach von 1958/60 über die Ausgestaltung des Unterrichts zum Antisemitismus und Neonazismus sowie zum 17. Juni.
Einen großen Teil des Bestandes erschloss bereits vor Jahren Matthias Grotz im Rahmen seiner Ausbildung für den gehobenen Archivdienst. Ursula Reister, Mitarbeiterin im Kreisarchiv, ordnete in den vergangenen Monaten die bis dahin noch unbearbeiteten Rechnungen der Gemeindeverwaltung Salmbach. Derzeit laufen die Abschlussarbeiten für das Findbuch.
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Quelle: Pforzheimer Zeitung, 19.8.2004