Der Arbeitskreis Archivische Bewertung im VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare traf sich am 1. März 2004 bei der Generaldirektion der staatlichen Archive Bayerns in München. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Behandlung der Frage der Auswertungsoffenheit als Ziel archivischer Bewertung. Matthias Buchholz von der Stiftung Aufarbeitung plädierte dabei für einen problembewussten Umgang mit dem Begriff der Auswertungsoffenheit. Die Vorstellung einer völlig auswertungsoffenen Überlieferung sei zu hinterfragen. Diese sei selbst durch Vollarchivierung nicht zu leisten und würde überdies die archivische Bewertung (!) ad absurdum führen. Selbstverständlich sei bei Archivgut eine Pluralität der Auswertung gegeben, auch seien keineswegs alle zukünftigen Fragestellungen antizipierbar, bei der Bewertung aber müsse man Ziele definieren und die mögliche Auswertbarkeit inhaltlich gewichten. Zu prüfen sei, zu welchen relevanten Fragestellungen eine Überlieferung Aussagekraft hat.
Weitere Themen der Arbeitskreissitzung waren die Neufassung des Positionspapiers des AK, die Problematik der Ersatzkonversion und – im Falle der Relevanz – die Überlassung kassationswürdiger staatlicher Unterlagen für die Lokalarchive (Ergebnisprotokoll der 6. Sitzung).
Info:
Die nächste Sitzung des AK findet am 12. Oktober 2004 in Berlin, ca. 11.00 bis 16.00 Uhr bei der Bundesbeauftragen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik statt.
Kontakt:
Arbeitskreis Archivische Bewertung im VdA
Leiter des Arbeitskreises: Dr. Robert Kretzschmar
Hauptstaatsarchiv Stuttgart
Konrad-Adenauer-Str. 4
70173 Stuttgart
Tel.: 0711/212-4335
Fax: 0711/212-4360
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