Heiratsurkunde als Unesco-Erbe?

Ein Mitglied des deutschen Komitees für das Unesco-Programm „Memory of the World“ hatte bei einer Ottonen-Ausstellung in Magdeburg die Heiratsurkunde von Prinzessin Theophanu und Kaiser Otto II. aus dem Jahr 972 gesehen und dem Niedersächsische Staatsarchiv Wolfenbüttel, wo das Exponat verwahrt wird, nahegelegt, die Urkunde für die Aufnahme in das Unesco-Programm anzubieten. Jetzt hat eine Findungskommission das Exponat der Unesco als Weltdokumentenerbe vorgeschlagen, worüber sich Archivleiter Dr. Rüdiger Jarck sehr erfreut zeigte.

Die Heiratsurkunde, die in einer speziell gesicherten Vitrine aufbewahrt wird, gilt als schönste und wertvollste Urkunde des europäischen Mittelalters. Sie ist 145 mal 39 Zentimeter groß, der Text ist in Goldschrift auf purpurfarbenes Pergament geschrieben. Überzogen wird das Dokument von kunstvollen Medaillons, die die Verbindung von Orient und Abendland aufgreifen. Vor gut 200 Jahren gelangte das Kunstwerk in den Besitz des Landes und wird seitdem in Wolfenbüttel aufbewahrt.

Ob die Heiratsurkunde zum Weltdokumentenerbe der Unesco erklärt wird, entscheidet sich erst im September 2005 in Paris. Bis dahin will das Archiv ein schlüssiges Konzept entwickeln, in welcher Form der kulturelle Schatz präsentiert werden kann.

Kontakt:
Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel 
Forstweg 2
D-38302 Wolfenbüttel
Telefon: (05331) 935-0
Fax: (05331) 935-211
poststelle@staatsarchiv-wf.niedersachsen.de

Quelle: Stephan Hespos, newsclick.de (Braunschweig), 9.6.2004

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